Abflug
AA71 pünktlich 09:20.
Der
Flug ist ruhig, nur die 2 Mädels hinter
uns ratschen und lachen an einem Stück. Der Service ist sehr
gut bei AA, es
werden sehr häufig Getränke gereicht und das Essen
schmeckt prima. Wir landen
20 Minuten früher. Die Einreiseformalitäten machen
wir zum 1. Mal mit
Automaten: man muss seinen
Reisepass auf den Automat legen, danach muss man in die Kamera blicken.
Wenn
das Bild mit dem Passbild übereinstimmt wird ein Beleg
ausgedruckt (ähnliche
Automaten stehen seit letztem Jahr
auch
auf dem Flughafen in Frankfurt bei der Ein- und Ausreise). Allerdings
werden
per Zufallsprinzip Passagiere rausgepickt (sie haben 1 Kreuz auf dem
Ausdruck)
und müssen die Immigration noch einmal in gewohnter Form
machen. Es hat Bea
erwischt, dauert ca. 1 Stunde. Teilweise erwischt es sogar Kinder, dann
gibt es
erst einmal Diskussionen damit eine Begleitperson mit darf. Dieses
Procedere
ist natürlich blöd wenn es jemand erwischt der kein
englisch spricht und ganz
alleine die Immigration machen muss. Auch ist die Wartezone etwa 100
Meter
weiter, so dass man nicht weiß wo die
Familienangehörigen sind. Sehr
unglücklich gelöst. Ich empfehle gleich zum Schalter
zu gehen und die gewohnte
Immigration durch zu führen.
Vor
dem Terminal ist es wie in der Sauna da es kurz vorher
geregnet hat (27 Grad). Mit dem Shuttle fahren wir zum Mietwagen Center
(ca. 10
Minuten). Wir haben einen SUV gebucht und suchen uns einen
Chevi Equinox LT aus.
Ich
packe das Navi aus, gebe die Adresse
unseres Hotels in Abilene ein und wir fahren raus aus Ft. Worth. Es
geht über
viele Autobahnen nach Abilene.
Die
Gegend sieht aus wie im Taunus. Hügel,
Wiesen und viele Farmen. Unterwegs immer wieder Regenschauer. Gegen 18
Uhr
Ortszeit kommen wir am Best Western Whitten South in Abilene
an, kostet 90,85$.
Das Hotel liegt am Stadtrand.
In der Nähe sind einige Fastfood Restaurants. Wir haben nicht
viel Hunger und
wollen zu Ihop.
Gerade als wir das
Zimmer verlassen wollen gibt es einen Wolkenbruch. Nach 10 Minuten ist
alles
vorbei, aber wie üblich in den USA schafft die Kanalisation
die Wassermassen
nicht. Überall stehen riesige Pfützen. Wir essen im
Ihop Omeletts. Gewohnt gut.
Um
5:00 Uhr wache ich das erste Mal auf, nachdem wir gestern
um 9:30 Uhr schon im Bett waren. Also nochmal umdrehen und bis 6:30 Uhr
weiterschlafen.
Es gibt ein gutes Frühstück mit Ei, Speck, Toast und
natürlich für Bea eine
Waffel mit Sirup. Die Waffel hatte
die
Form von Texas. Die Texaner sind sehr stolz auf ihren Staat und wir
begegnen im
Laufe unserer Reise immer wieder Dinge die es so nur in Texas gibt.
Eigentlich
wollen wir in Abilene das Frontier Texas Museum
besuchen. Da aber heute Sonntag ist öffnet es erst um 11 Uhr.
Wir verzichten
auf den Besuch im Frontier und fahren
los Richtung Lubbock auf der I-20 west. Unterwegs
kommen wir an einer interessanten
Abfahrt vorbei:
Es
erwischt uns wieder ein Gewitter mit ordentlich Regen.
Als der Regen nachlässt sehen wir auf den Hügeln
Windräder stehen. Wir wundern
uns darüber dass es hier sowas gibt. Erst sind es etwa 50 auf
einer langen
Hügelkette,
dann hunderte, nein
tausende. Wir schätzen dass hier bestimmt 30.000
Windräder stehen.
Hinter
Sweatwater biegen wir ab auf die US 84 N und kommen
in das Panhandle. Das
Panhandle ist eine riesige Hochebene die meistens
flach, sehr fruchtbar und über 60.000 km²
groß ist. Rechts des Highways
meistens Wiesen, links Ackerbau. Rinder sind nur wenige zu sehen.
Die
Sonne lässt sich nun auch wieder sehen und wir sind um
11:30 am
National
Ranching Heritage
Center in Lubbock angekommen. Sonntags
öffnet es erst um 13:00 Uhr und wir
nutzen die Zeit um uns mit Getränken im Wal- Mart einzudecken.
Das
National Ranching Heritage Center ist ein Freilicht
Museum. Vor dem Gebäude sind einige Bronze Statuen, im Park
selbst sind verschiedene
Gebäude und Farmhäuser von den
Anfängen der Rancher zu sehen. Im Gebäude sind viele
Utensilien aus der
Besiedelung des Westens ausgestellt.
Begleitet
werden wir von Stechmücken die Bea lecker finden.
Sie hat das Sofort- Hilfe- Spray dabei, es hilft auch bedingt gegen den
Juckreiz bei den Ami- Stechmücken.
Nach
etwa 2 Stunden fahren wir weiter Richtung Amarillo,
eine eintönige Fahrt. Links und rechts der Highways nur
riesige Felder, ab und
zu einige Rinder und vereinzelte kleine Gehöfte, sonst nichts
sehenswertes.
Auf
halbem Weg nach Amarillo liegt der Caprock Canyon.
Eigentlich wollen
wir den noch besuchen,
er schließt aber um 5pm. Wir fahren die I- 27N durch bis
Amarillo und sind
gegen 16:30 an unserem Hotel Microtel Inn & Suites by Windham.
Im
Microtel bleiben wir 2 Nächte, die Nacht kostet 89 $.
Abends gehen wir zu Long John Silver. Diese Burger Kette kennen wir
nicht. Ist
auch nichts Besonderes.
Wir
haben ganz gut geschlafen. 7 Uhr stehen wir auf. Das
Frühstück ist einfach. Keine Eier und Bacon wie
gestern.
Wetter
ist kühl und windig. Gestern gab es im Osten von
Texas ein Unwetter. Sehr große Überschwemmungen. Die
Gegend von Dallas, Houston
und San Antonio hat es besonders schwer getroffen. Eigentlich wollten
wir
ursprünglich zuerst den Südosten besuchen, jetzt sind
wir froh dass wir die
Tour genau anders herum fahren.
Wir wollen zum Caprock
Canyon. Etwa 90 Meilen auf der I-27 zurück Richtung
Süden. Immer schnur
geradeaus. In Teila geht es auf die US 87. 40 Meilen wieder nur gerade
aus. In
Texas darf man anscheinend auf allen Straßen 75 Meilen
fahren, das sind 120
km/h. Wahnsinn, manchmal ist die Straße noch keine 6 Meter
breit. Die Gegend
ist echt dünn besiedelt. Alle 5 km eine Farm, wir durchfahren
2 kleine
Ortschaften, ziemlich armselig.
Unterwegs
wurde es immer dunkler und als wir am Caprock
Canyon ankommen fängt es an zu regnen. Der Eintritt kostet 4$
p.Person. Der
Scenic Drive ist etwa 10 km lang und führt an einigen
Naturcampingplätzen
vorbei. Die Felsformationen sind toll.
Bei
trockenem Wetter könnten wir auch einige Wanderwege
laufen. So können wir aber nur Fotos aus dem Auto
schießen. Auch die Bisons,
die einzigen freilebenden in Texas, haben
sich verkrochen. Nur am Visitor Center
haben sie ihren Kot hinterlassen. Sie wurden vor einigen Jahren hier
wieder
angesiedelt.
Wir
wollen uns auf dem Rückweg nach Amarillo den Palo
Duro Canyon ansehen. Er ist der
zweitgrößte Canyon der USA. Um nicht die
gleiche Strecke zurück zufahren geht es über die US
207 N querfeldein. Naja,
immerhin waren 5! Kurven auf dieser Strecke.
Unterwegs
hört es auf zu regnen und am Palo
Duro scheint
wieder die Sonne. Eintritt kostet 5$ p.Person. Durch den Regen sind
alle
Wanderwege und ein Teil des Scenic Drive gesperrt.
Die
Ausmaße des Canyons sind schon beeindruckend: 120 Meilen
lang und bis 20 Meilen breit. Auch hier wieder roter Sandstein, aber
mit
Büschen bewachsen. Überall liegt noch Schlamm auf der
Straße und die kleinen
Bäche sind ziegelrot.
Heute
wollen wir im Big
Texan Steak Ranch essen gehen.
Das Lokal ist wegen seinem 72 Oz Steak bekannt. Wer es mit Beilagen in
1 Stunde
gegessen hat muss nicht zahlen. 72 Oz sind etwa 2 kg. Wir fahren um 17
Uhr zum
Steakhaus und bekommen sofort einen Platz. Das Lokal ist total urig.
Wir
bestellen erst einmal ein Bier aus der eigenen Brauerei.
Es ist eine Art Bockbier und schmeckt sehr lecker. Bea bestellt ein 8
oz
Sirloinsteak und ich ein 12 oz Ribeyesteak. Die Steaks werden quasi im
Lokal
gebraten, nur die Beilagen kommen aus der Küche. Beide Steaks
sind echt
fantastisch. Dann sehe ich dass sie ein Riesensteak braten. Wenig
später setzt
sich ein junger Mann auf die Empore und er wird als Kandidat
für das 72 oz
Steak angekündigt. Dann wird die Stoppuhr gedrückt
und es geht los.
Die
Amis machen wie verrückt Fotos von ihm und ich stelle
mir vor, dass er 6-mal so viel Fleisch essen muss wie ich. Bea isst
noch einen
Käsekuchen mit Erdbeeren und Sahne. Inzwischen hat noch jemand
an dem Tisch
Platz genommen und will ein 72 oz Steak essen. Ob sie es geschafft
haben wissen
wir nicht. Wir zahlen und gehen. Vor dem Restaurant stehen sie Schlange
und
warten auf einen freien Platz.
Morgen wollen wir weiter nach Albuquerque und dort sollte es trocken und warm sein.
Gut
geschlafen - nach dem Frühstück brechen wir auf
Richtung
Santa Fe. Die Cadillac Ranch
war unser erstes Ziel, aber wir hatten keine
Adresse. Sie soll aber direkt an der Interstate 40-west sein. Wir haben
kein
Hinweisschild oder ähnliches gesehen und sind wohl daran
vorbei gefahren. Dafür
haben wir direkt neben der Interstate bei Wildorado eine
Rinderfarm
gesehen, mit geschätzt 5000 Rindern. Alle standen in
großen Corrals im Matsch.
Das ist bestimmt das Fleisch für die Burgers.
Die Sonne lacht von
einem strahlend blauen Himmel und es ist schon schön warm. So
geht es weiter -
immer geradeaus, bis wir nach gefühlt 100 Stunden in die
Hügel fahren. Wir haben
uns unterwegs beim Fahren abgewechselt damit man am Lenkrad nicht
einschläft.
Am
Straßenrand sehen wir Springböcke, einen
Roadrunner
und ein
plattgefahrenes Stinktier. Wie schön, die Straße
windet sich mit einigen Kurven
die Berge hinauf. Die Gegend wird durch einige Büsche und
Bäume angereichert.
Wir überqueren die Grenze von New Mexico und halten kurz am
Visitor Center um
uns Kartenmarterial zu holen.
Die
Zeit springt eine Stunde zurück, wir haben jetzt
Mountain-Time. Kurz hinter der Grenze biegen wir rechts ab nach Tucumcari. Hier
verläuft die historische Route 66 mitten durch den Ort. Ich
hatte gelesen dass
hier noch viele Diner und Tankstellen aus den 60er betrieben werden.
Die
Gebäude sind da, aber alles sehr verfallen. Wie so oft wird
man in den USA von
den „historischen“ Stätten im Vergleich zu
Europa enttäuscht.
Weiter
geht es durch eine schöne bergige Landschaft nach Santa
Fe. Unser Navi leitet uns mitten in die schöne Stadt
zu einem Parkplatz.
Von dort machen wir uns zu Fuß Richtung Saint Francis Cathedral.
Wir
schauen uns die Kirche auch von innen an, schlicht aber
mit einem besonderen Flair ausgestattet.
Die
Häuser sind fast in der ganzen Stadt im Pueblo Stil
gebaut, sehr interessant.
200
Meter von der Kirche
ist eine schöne Plaza mit Bäumen. Rund
um die Plaza sind viele
Kunstgeschäfte und Boutiquen mit indianischen Erzeugnissen. In
einer Passage bieten
Händler handgearbeiteten Indianerschmuck an.
Die
Stadt hat uns sehr gut gefallen, auch ist alles sauber
und gepflegt. Wir trinken bei Starbucks einen guten Kaffee. Eine Wand
ist mit
schönen alten Ziegelsteinen gebaut, an ihr hängen
schöne Bilder.
Gegen
16 Uhr fahren auf der I-25 south weiter nach Albuquerque.
Dort checken wir im Sandia Peak Motel (68$
p. Nacht) ein, das wir für zwei Nächte
reserviert hatten. Das Zimmer ist ebenerdig und gut ausgestattet.
Ich möchte gerne Mexikanisch essen und wir finden nach einem kurzen Spaziergang auch ein kleines Fast Food Restaurant. Was nimmt man, wenn man sich nicht auskennt - irgendwas. Ich nehme ein Burrito Menü mit Bohnen, Reis und? Es war sehr scharf, aber ich habe zumindest den Burrito ganz geschafft. Bea hatte einen Teller mit kleingewürfeltem Hühnerfleisch, Bohnen, Reis und etwas Kraut. Es war eine Riesen Portion die sie nicht geschafft hat. Geschmacklich war es aber gut.
TOPHeute
Morgen ist der Himmel bedeckt. Nach einem guten
Frühstück fahren wir zum Petroglyph
National Monument. Er liegt am
Stadtrand von Albuquerque. Hier haben die Indianer vor vielen
Jahrhunderten
Bilder in die Steine geritzt. Durch den Park führt ein Rundweg
von etwa 500m.
An 2 Stellen sind Parkbuchten, hier kann man auf befestigten Wegen zu
den
Petroglyphen gehen.
Nach
einer halben Stunde haben wir alles gesehen. Die Sonne
scheint inzwischen auch und so fahren wir weiter zum Kasha- Katuwe Tent Rock NP
in
Chochiti Pueblo. Er liegt nordwestlich von der I-25 zwischen Santa Fe
und
Albuquerque. Am Parkeingang zeigen wir unseren Annual Pass vor und
haben freien
Eintritt. Zum Tent Rock sind es noch etwa 5 Meilen. Auf der
Straße darf man nur
15-25 M.P.H fahren, da immer wieder Querrinnen auf der Straße
sind.
Am
Ende der Straße parken wir unser Auto und ziehen die
Wanderschuhe an. Der Tent Rock besteht aus hellem Sandstein und der
Regen hat
in tausenden von Jahren die Felsen ausgewaschen. Es gibt 2 Trails: Loop
Trail
und den Slot Canyon Trail. Wir nehmen den Slot Trail. Der Trail ist
etwa 1,3
Meilen lang und führt durch zum Teil so schmale
Felseinschnitte das nur 1
Person durchpasst.
Die Felsen sind
mehrere hundert Meter hoch. Wahnsinn was die Natur hier geformt hat. Es
ist mit
einer Klamm in den Alpen vergleichbar, nur hier ist alles rund
geschliffen.
Am Ende des Trails
geht es noch einmal 200m steil bergauf zum Gipfel. Ganz schön
anstrengend. Zum
Glück ist es wieder etwas bedeckt und ein leichter Wind geht.
Zurück
geht es wieder den gleichen Weg. Nach etwa 2 Stunden
sind wir wieder zurück an unserem Auto.
Wir verlassen den Park und fahren zum Cochiti Stausee. Hier wird der
Rio Grande gestaut. Zurzeit ist aber wenig Wasser im Stausee, aber er
ist
riesig.
Auf dem Rückweg nach Albuquerque wollen wir noch auf den Sandia
Crest fahren. Es ist der Hausberg von Albuquerque. Er ist
10600ft = 3200m
hoch. Im Winter wird hier sogar Ski gefahren.
Wir
fahren dann die NM 22 east um auf die NM 16 zu kommen.
Die NM 16 heißt auch der Turquoise Trail weil hier
früher Türkise abgebaut
wurden. Heute gibt es hier viel Geschäfte die
Türkisschmuck und indianische
Kunst verkaufen. Die NM 22 zu fahren war keine gute Idee. Zuerst hatte
die
Straße nur Schlaglöcher und wir konnten max. 30
M.P.H. fahren. Nach etwa 5
Meilen war nur noch ein besserer Feldweg, eine sogenannte Gravelroad.
Gut 12
Meilen sind wir über diese Schotterpiste geschlichen und haben
gehofft dass wir
uns nicht die Reifen platt fahren.
Der
Turquoise Trail war eigentlich enttäuschend und so sind
wir zum Sandia Crest gefahren.
11 Meilen
geht es in Serpentinen hinauf. Oben war es so diesig das wir zwar die
Berge
ringsum gesehen haben, aber nur verschwommen. Man hat aber trotzdem
einen
tollen Ausblick über das riesige Tal und Albuquerque.
Also
wieder die 11 Meilen hinunter und zurück nach
Albuquerque. Gegen 16:45
Uhr waren wir in Old Town, der historischen Altstadt
angekommen. Schöne alte Pueblobauten mit vielen
Geschäften indianischer Kunst.
Auch viele
mexikanische Speiselokale gibt es. Wir haben es noch einmal versucht.
Der
Kellner hat uns empfohlen die Chilis wegzulassen, dann wäre es
nicht so scharf.
War auch so. Bea hat sich noch eine Waffel Eis
geholt mit 2 Riesenkugeln für 5$. Die
Plaza in Old Town ist ein kleiner Park. Hier hat eine Musikgruppe
mexikanische
Musik gespielt. Gefiel uns so gut dass wir eine CD gekauft haben.
Nach
einer guten Nacht und einem Frühstück mit Toast, Ei
und
Obst machen wir uns um 8:30 Uhr wieder auf die Strecke. Es geht 380 Km
auf der
I-25 south. Rechts und links die Bergketten. Dort, wo der Rio Grande
fließt ist
alles grün und fruchtbar mit vielen Bäumen und auch
Agrarwirtschaft.
In Las Cruses
verlassen wir die Interstate und fahren
auf dem Highway 70 north Richtung Alamogordo.
Unser nächstes Ziel
ist das White Sands National Monument. Rechts des Highways ist Fort
Bliss,
das größte Armeegelände der USA.
Kurz vor dem Nationalpark
müssen wir
durch einen Border Patrol Checkpoint fahren. Überall stehen
Kameras, man darf
nur Schritttempo fahren. Hier werden die Ausweiße
kontrolliert, überall stehen
Drogenspürhunde und alle sind schwer bewaffnet. Wir vermuten
dass sie damit
illegale mexikanische Einwanderer erwischen wollen. Auch in Texas
stehen an
allen Einfallstraßen aus Mexiko die Grenzkontrollen.
Auf der linken Seite der
Straße sind schon die ersten
Sanddünen. Zuerst schauen wir im Visitor Center vorbei und
informieren uns über
den Park. Der Eintritt ist mit unserem Annual Pass kostenlos. Was uns
dann in
dem Park erwartet ist unglaublich. Meterhohe schneeweiße
Dünen, mit ganz feinem
pulverigem Sand. Der Sand besteht aus Gips.
Es
ist ca.32 Grad warm, aber trocken. Am Parkeingang stand
auch ein Hinweis, wer kein Wasser (mind. 1 Gallone = 3,6 Liter) dabei
hat, soll
umkehren und sich am Visitor Center Wasser besorgen. Man braucht hier
auch ganz
schön Flüssigkeit. Die Straßen
müssen jeden Morgen mit Schneepflügen frei
geschoben werden da der Wind über Nacht etwa 1 Meter hoch den
Sand auf die
Straße weht.
An
einigen Stellen sind Parkplätze und von den Dünen
wird
mit Plastiktellern „Schlitten gefahren“.
Auf dem Rückweg
halten
wir nochmal und wandern auf Stegen durch die Dünen.
Überall wachsen Kräuter und
Blumen. Unter den Dünen befindet sich ein riesiger See, er ist
also nicht
trocken wie eine Wüste. Leider ist nicht ein Tier zu sehen,
außer ein paar
Echsenspuren im Sand.
Wir
verlassen den Park und weiter geht die Fahrt auf die 82
east. Wir fahren bei 33 Grad den Berg hinauf bis auf 2000 m. Dann geht
es
wieder hinunter und wir denken, wir sind im Schwarzwald mit hohen
Tannen und
alles ist grün. Auch die Häuser sind
größtenteils aus Holz und sie haben einen
westlichen Baustil.
Es
ist eine schöne Gegend bis, wir nach 70 km wieder auf
eine Hochebene hinaufgefahren sind. Alles öde und flach,
soweit das Auge
reicht. Am Himmel vor uns ziehen dunkle Wolken auf. Im Radio wird auch
wieder eine
Thunderstorm Warnung für das County Chaves angezeigt. In Hope
können wir
endlich mal eine Zigarettenpause machen. Kurze Zeit später
gibt unser Radio
merkwürdige Geräusche von sich! Es wird eine
Unwetterwarnung für das County in
der Nähe von Rosswell
durchgegeben. Schon eine sinnvolle Sache, wenn es
früh genug durchgesagt wird. Wir sehen in der Ferne die
dicken, schwarzen
Regenwolken. Es fallen ein paar Regentropfen und das war’s
für uns.
Wir
biegen in Artesia
auf die 285 south ab. Das
Unwetter lassen wir hinter uns zurück. Links und rechts der
Straße wird überall
nach Öl gebohrt.
Carlsbad
ist keine schöne Stadt. Sie lebt von der
Ölindustrie. Die Preise für die Motels sind dadurch
astronomisch in die Höhe
geschnellt. Ein einfaches Zimmer kostet mehr als 200 Dollar, deshalb
übernachten wir 30 km südlich direkt an den Carlsbad Cavern.
Am Ortsausgang
holen wir uns im Wal Mart Hähnchenschenkel, Brötchen
und Donats. Berichten
zufolge hat das Restaurant neben unserem Hotel in Carlsbad nur bis
19:00 Uhr
geöffnet. Wir stellen später fest dass es bis 20:00 Uhr
geöffnet hat. Wir treffen um
18:30 im Roadway Inn bei den Carlsbad Cavern an.
Hier gibt es nur
dieses eine Hotel und einen RV Park plus einen Giftshop. Das Zimmer ist
sehr
geräumig und das Bad ist Behindertengerecht, groß
und mit einer begehbaren
Dusche mit abnehmbarem Duschschlauch. Wir essen unsere Chicken und
machen
anschließend noch einen kleinen Spaziergang mit einem
Abstecher in den
Giftshop. Neben dem Restaurant ist eine Ruine, leider steht da kein
Schild wer
das Gebäude erbaut hat. Um 21:30 sind wir zurück am
Hotel. Es ist
bestimmt noch 25 Grad warm und im Pool
spielen einige Kinder.
Wir haben gut geschlafen
und holen uns Kaffee, Muffins und Bananen
zum Frühstück. Die Straße vor dem Hotel
geht direkt zum NP.
Sie
führt einige Meilen in einem Canyon entlang (sogar eine
Geschwindigkeitsmessanlage gibt es hier) und schlängelt sich
dann den Berg
hinauf zum Visitor Center und Eingang der Cavern. Vor dem Eingang gibt
es eine
kleine Ecke, wo man rauchen darf. In New Mexico ist eine Art
„Bannmeile“
von 25-40
Fuß um öffentliche Gebäuden
und Restaurants wo man nicht rauchen darf.
Wir
bekommen unsere Eintrittskarten (wieder kostenlos durch
unseren Annual Pass) und entscheiden uns den Fußweg in die
Tiefe zu nehmen.
Alternativ kann man auch mit dem Aufzug in die Tiefe fahren. Man sollte
feste
Schuhe tragen, da es die erste halbe Stunde steil
abwärts geht. Der Eingang der Höhle ist
wie
ein riesiger Schlund.
Kalt
ist es hier unten nicht, eine leichte Jacke reicht
vollkommen aus. Uns flattern die Schwalben um die Köpfe.
Abends kommen dann bei
Einbruch der Dunkelheit, wenn man Glück hat, die Bats aus der
Höhle. Es ist
schon beeindruckend, wie riesig diese "größte
Höhle der Welt" ist.
Der Pfad ist sehr gut begehbar. Etwa 300 Meter weiter kommt kein
Tageslicht
mehr in die Höhle, das Licht ist gedämpft. Die
Stalagmiten und Stalagtiten
werden angestrahlt und lassen der Phantasie freien Lauf. Jeder sieht
etwas
anderes.
An einigen Stellen
sind noch Überreste aus der Zeit der Erkundung bzw.
Eröffnung Anfang des 20.
Jahrhunderts.
Unten
angekommen erweitert sich die Höhle zu einem riesigen
Raum. In den Nischen sind fantastische Gebilde. Sie könnten
Vorlagen für so
manches Märchen sein.
Nach
gut 2 Stunden fahren wir mit dem Aufzug 750 feet wieder
hinauf. Es gibt nur diese Möglichkeit um nach oben zu kommen.
Wahrscheinlich
würden die wenigsten wieder den steilen Weg nach oben gehen.
Früher mussten die
Besucher allerdings die Höhle wieder zu Fuß
verlassen, eine Führung dauerte
damals 8 Stunden.
Oben
war es sehr warm, aber es weht ein laues Lüftchen. Wir fahren
die Straße hinunter und
verlassen den
Park. Am Hotel halten wir an und versuchen erneut ins Internet zu
kommen.
Leider keine Chance, war auch gestern Abend schon mau.
So
geht unsere Fahrt auf der 180 south, dann auf die 54 bis
Van Horn.
Wir
überfahren die Zeitzone und stellen die Uhren 1 Stunde
zurück (CT).
Auf
der gesamten Strecke gab es außer drei Aufregern und bis
zu 99 Grad Fahrenheit (ca.
34 Grad C) nichts.
Als erstes sahen wir drei Pferde, welche direkt gegenüber der
Einfahrt zu drei
Ranches standen. Wir hatten kurz angehalten um uns mal zu strecken,
denn
abgesehen von einigen wenigen Kurven ging es immer nur geradeaus. Dann
saß vor
uns am Straßenrand ein riesiger schwarzer Vogel. Im letzten
Augenblick fliegt
er direkt vor unserem Auto hoch. Wenn ich nicht so gut reagiert
hätte, wären
wir mit dem Vogel zusammen gestoßen.
Das
3. Mal war das "beste"- wir fuhren fast ganz
alleine auf der Straße. Ca. eine Meile vor uns fuhr noch ein
Auto, hinter uns
war nichts zu sehen. Da kam uns doch tatsächlich ein Auto
entgegen - der
Sheriff. Er passiert uns und dreht direkt hinter uns um. Er macht die
Lichtorgel an und fährt hinter uns her. Ich halte am
Straßenrand an und lege
die Hände auf das Lenkrad. Wir sind uns keiner Schuld bewusst.
Der Sheriff stoppt
hinter uns und kommt an die Beifahrerseite.
Er
fragt wo wir heute Abend herkommen?
Heute Abend??? Wir haben Nachmittag 2 Uhr. Ich
antworte dass wir heute Morgen in
Carlsbad gestartet sind. Wie schnell man denn auf dieser
Straße fahren darf,
fragt er? 70 Meilen antworten wir. Wir wären 5 Meilen zu
schnell gefahren. Ich
sage ihm, dass ich mit Cruise Control 70 Meilen gefahren bin. Wir waren
vielleicht
etwas schneller, da es leicht bergab ging. Er meinte, wir
könnten uns das auf
Video ansehen. Ich lehne dankend ab, er hätte bestimmt Recht
(Diskussionen
wären sicher zwecklos). Er
verlangt den
Führerschein, den Pass und die Papiere von der Vermietstation
und verschwindet
damit in seinem Auto. Es dauert eine ganze Weile bis Sheriff J. Duffey,
ein
adretter junger gut gebauter Kaugummi kauender Mann wieder
zurückkommt. Er gibt
mir ein Ticket zum Unterschreiben und sagt, dass dies eine Verwarnung
ist. Wir
bekommen den Durchschlag und alle Papiere wieder und dürfen
mit seinen besten
Wünschen weiterfahren. Jetzt bin ich also bei den texanischen
Behörden
registriert und sollte mir keine zweite „Knolle“
erlauben, könnte schlimm
werden. Komisch ist nur das er mehrfach von "Abend" gesprochen hat.
Vielleicht hat unser Sheriff etwas viel Mondschein- Whisky genascht! Im
Rückspiegel sehen wir, dass er wieder dreht und in die andere
Richtung davon
fährt.
Es
ging dann gemütlich weiter bis zur TX 17, hier machen wir
einen kurzen Abstecher zum Fort
Davis.
Leider ist es schon 4:40 Uhr. Um 5:00 Uhr wird geschlossen. Wir dürfen uns noch kurz kostenlos das Museum anschauen und ein paar Fotos machen, dann müssen wir gehen.
Weiter
geht es direkt nach Alpine,
eine kleine
saubere Stadt. Wir haben im Best Western- Alpine Classic Inn reserviert
und
kommen kurz vor
6:00 Uhr an. Wir haben
ein schönes Zimmer mit einer kleinen Sitzecke.
Gegenüber gibt es einen Pizza
Hut. Da wir heute nur einen Donat
gegessen haben, bestellen wir uns jeder eine
"dünne" medium
Pizza und einen Salat. Eine large Pizza für uns zwei
hätte gereicht. Wir haben
nicht alles geschafft und wollten auch den Rest nicht mitnehmen.
7 Uhr aufstehen. Der Himmel ist
bedeckt und es stürmt.
Im
Weather Channel sagen sie für Alpine gegen Mittag
Thunderstorm voraus. Im Big Bend soll
es erst heute Abend regnen. Für
Umgebung von Dallas sagen sie weitere Regenfälle voraus.
Nach
dem Frühstück, es gibt wieder Rührei mit
Bacon, frage
ich an der Rezeption ob wir uns in den Big Bend wagen können.
Die Dame meint
wir sollen ruhig fahren. Wenn es dort schlechtes Wetter gibt lassen uns
die
Ranger nicht in den Park. Es sind 108 Meilen bis Study Butte,
dem
westlichen Eingang. Kaum sind wir aus Alpine raus scheint immer mehr
die Sonne
und von Regen oder Sturm keine Spur. Die Fahrt bietet nichts
Aufregendes. Ich
halte mich genau an die Geschwindigkeitsbeschränkungen, beim
nächsten Mal geht
es bestimmt nicht mit einer Verwarnung ab. Links und rechts der
Straße sind
sehr viel kleine Häuser oder Wohnanhänger im
Gelände verstreut. Wer wird da
wohl wohnen und von was leben die in der Einöde?
Wir
vermuten das es Digger sind die nach irgendetwas z.B.
Achaten suchen. Das Gelände ist hügelig mit einzelnen
Tafelbergen von gut
2000m. Sieht etwa aus wie Monument Valley.
Nach
2 Stunden sind wir am Eingang zum Big Bend NP.
Dank
unseres Annual Pass sparen wir 20$ Eintritt und fahren
auf den Mexican Trail. Das ist eine Naturstraße, also
Schotterweg.
Teilweise
fahren wir durch ausgetrocknete Bachbette. Je nach
Zustand der Straße geht es auch mal nur im Schritttempo
vorwärts. Die
Landschaft wechselt von Monument Valley zu Mond- oder Marslandschaft,
dann
sieht es vulkanisch aus oder auch wie riesige Sandhügel.
Temperatur steigt bis
auf 120 Grad F an = 49 Grad C.
Nach
12 Meilen kommen wir am Rio
Grande an. Es ist
nur noch ein Rinnsal verglichen mit dem Rio Grande in Santa Fe. Auf dem
gegenüberliegenden Ufer ragen steile, senkrechte Felsen
ungefähr 600 Meter in
die Höhe. Aus einem riesigen Einschnitt in den Felsen, der Santa Elena
Schlucht kommt der Fluss.
Das
ist schon Mexico. Der Rio Grande heißt hier Rio Bravo.
Viele Amerikaner gehen in die Mitte des Flusses. Sie haben dann
völlig legal 1
Bein in Mexico und 1 Bein in den USA. Etwa 5 Meilen weiter ist ein
Visitor
Center. Das war von 1922 bis 1942 eine Baumwollplantage. Hier sind noch
das
alte Fabrikgebäude und einige Maschinen zu sehen.
Wir
setzen uns in den Schatten (gut 30 Grad) und essen ein
Eis. Wir unterhalten uns mit den ersten 2 Deutschen und fahren 1 Stunde
später
wieder Richtung Ausgang Study Butte.
In
Study Butte, sind nur ein paar Häuser,
steht
ein Schild Terlingua
Ghost Town 5 miles.
Die wollen wir uns anschauen. Es sind ca. 50 Häuser, alle aus
Stein gebaut. Oft
stehen auch alte Autos bei den Häusern. Kann also noch nicht
so lange her sein,
dass alle Einwohner weggezogen sind.
Ein
Schild am alten Friedhof klärt uns auf. Hier wurde
Anfang des 20. Jahrhunderts Quecksilber abgebaut. Eine sehr
gefährliche Arbeit
wie man auf den Gräbern lesen kann (die Menschen sind alle
sehr jung
gestorben). 1946 gab es einen Grundwassereinbruch in der Mine und sie
wurde
geschlossen. Die Einwohner von Terlingua waren von
heute auf morgen
arbeitslos und sind weggezogen. Es wohnen noch einige Menschen hier und
leben
von den Touristen.
Auf
dem Rückweg liegt plötzlich etwas Längeres
auf der
Gegenspur. Es ist eine etwa 1,5m lange Klapperschlange die sich sonnt.
Ich
halte direkt neben ihr an, öffne die Tür und mache
Fotos(ausgestiegen bin ich
aber nicht).
Etwa
1 Kilometer weiter kommt eine Klapperschlange rechts
aus dem Gebüsch und will über die Straße.
Ich kann weder bremsen noch
ausweichen. Ich versuche so über die Schlange zu fahren das
Kopf und Schwanz
zwischen den Rädern sind. Im Rückspiegel sehe ich,
dass sie es überlebt hat und
sich zusammen rollt.
Gegen
17 Uhr sind wir zurück im Hotel und nehmen ein
Sonnenbad. Gegen 18:30 Uhr fahren wir in die Stadt und essen beim
Chinesen vom
Buffet. Sehr lecker. Morgen fahren wir in den östlichen Teil
des Big Bend.
Heute haben wir zum ersten Mal
in einem Hotel etwas zu
reklamieren: unser Zimmer in Alpine wurde gestern nicht gereinigt. Zwar
war der
Mülleimer geleert und ein paar Handtücher getauscht
aber sonst nichts. Ich habe
mit dem Manager gesprochen, er hat uns 30$ Discount angeboten. Ich bin
einverstanden und checke aus. Im Auto merke ich das wir eigentlich noch
eine
Nacht länger gebucht hatten. Na egal, vielleicht
können wir in Del Rio eine
Nacht früher einchecken.
Wir
fahren Richtung Marathon und dann nach Panther Junktion
im Big Bend. Die Gegend ist irgendwie unspektakulär. Wenn man
zuerst den
westlichen Teil des Big Bend gesehen hat ist der Osten uninteressant.
Wir
fahren bis zum Ende des Trails nach Boguillas del
Carmen. Der Rio Grande ist nur ein Rinnsal, auf der
gegenüberliegenden Seite
ist das mexikanische Dorf Boguillas del Carmen. Die
Einwohner kommen
über den Fluss und legen selbstgebastelte Figuren (Roadrunner,
Kakteen,
Skorpione) aus Kupferdraht und Glasperlen ab. Kosten zwischen 5 und 10
Dollar.
Das Geld steckt man einfach in ein Marmeladenglas. Wir nehmen uns einen
Roadrunner für 6$, die flinken Kerle bekommt man sowieso nicht
fotografiert.
Etwa
10 Kilometer Richtung Panther Junktion biegen wir links
ab auf eine "Dirtroad" zu
den Hot Springs.
Nach 1 km stellen wir unser Auto auf den Parkplatz und laufen etwa 2 km
zu den
Quellen. Es sind gut 33 Grad im Schatten, hier ist aber kein Schatten.
Auf dem
Weg zu den Quellen kommen wir an einer alten Heimstätte
vorbei. Hier hat sich
jemand 1904 angesiedelt, die leeren Gebäude stehen immer noch.
An
den Felsen sind Malereien von Indianern, kein Mensch weiß
ob sie einige Jahrhunderte oder -tausende alt sind.
Die Hot Springs sind direkt
neben dem Rio Grande. Gut 36 Grad heiß. Ich
ziehe Schuhe und Strümpfe aus und strecke die
Füße ins Wasser. Kein Unterschied
zur Außentemperatur, richtig angenehm.
Die
Luft ist glühend heiß und nach 2 Flaschen Wasser
gehen
wir zurück zum Auto. Klatschnass kommen wir am Auto an.
Wahnsinn; bei der Hitze
haben die früher auch noch Rinderherden getrieben.
Wir
fahren zurück nach Panther Junction und weiter zum Cisos
Basin. Über eine enge Serpentinenstraße
kommen wir gegen 15 Uhr an. Umgeben
von hohen Bergen liegt das Visitor Center mit Lodges und Restaurant
wunderschön.
Wir
finden das so schön, dass wir spontan nach einem Zimmer
fragen. 155 $ die Nacht, das ist es uns wert. Das Zimmer ist sehr
hübsch mit
alten Holzmöbeln eingerichtet und hat eine Veranda vorne und
hinten.
Abends
gehen wir ins Restaurant. Uns bedient Mark Reisinger.
Seine Vorfahren sind 1830 in die USA ausgewandert. Das einzige deutsche
Wort
das er kann ist "Nein". Wir bestellen je ein 12oz Ribeye Steak mit
Mash potatos und Vegetabiles. Dazu trinken wir je 1 Porterbier, sehr
lecker.
Das Steak ist ein Gedicht. Bea isst noch warme Brownes mit Eis und
Sahne zum
Nachtisch. Ich nehme lieber einen flüssigen Nachtisch. Mark
empfiehlt einen Tequila.
Ist mindestens ein doppelter, aber supermild und lecker. Schmeckt so
gut, dass
ich gleich noch einen trinke. Kostet aber auch 12$ das Glas.
Nach
dem Abendessen setzen wir uns vor unserem Zimmer auf
die Bank, trinken ein Budweiser und genießen den
Sonnenuntergang.
Es
ist total still, nur ein paar Vögel machen
fürchterlich
Radau. Ein Fuchs hat sich unter einem Baum zur Abendruhe hingelegt und
die
Vögel haben wahrscheinlich Angst um ihre Jungen. Er ist so
zutraulich das ich
aus 2m herrliche Fotos von ihm machen kann.
So
ist letztlich aus meinem Fauxpas mit dem Zimmer ein ganz
tolles Ende entstanden. Wir haben in den ansonsten langweiligen Ostteil
des Big
Bend das schönste Fleckchen gefunden.
Morgen geht es gut 400 km nach Del Rio, aber wir haben den ganzen Tag Zeit dafür.
TOPIch
bin schon früh aufgestanden um den Sonnenaufgang zu
fotografieren. Die Bergspitzen waren mal kurz golden, sonst hat man von
dem
Sonnenaufgang nichts gesehen, da die Berge zu hoch waren. Wir
genießen im
Restaurant ein gutes Frühstück vom Büffet
für 9,95$ mit Eiern, Speck, Waffeln
und Obst. Sie hätten uns auch ein Ei gebacken, wenn wir
wollten. Auf dem
Parkplatz ist jetzt schon was los. Einige Gäste brechen in
Wanderausrüstung
auf, um die Trails zu Fuß zu erlaufen. Was es dort wohl zu
sehen gibt?
Vielleicht einen Panther oder einen Bär? Soll es beides im
Park geben.
Wir
packen unsere Sachen und machen uns wieder auf die
Reise. Aus dem Park hinaus auf der 385, wieder durch die Border
Control, wo wir
auch wieder, wie gestern unsere Pässe zeigen und ein paar
Fragen zu unserem
Aufenthalt beantworten müssen. In Marathon biegen wir auf den
Hwy 90 east/
south ab und fahren durch ein hügeliges, langweiliges Gebiet.
Häufig sehen wir
Geier herumfliegen, ab und zu auch mal vereinzelt Rinder. Da die Grenze
zu
Mexico nicht weit ist, ist hier auch wieder eine Border Control.
Diesmal dürfen
wir aber durchfahren, die Gegenspur wird hier angehalten. Auch die
Feldwege
neben dem Highway werden von den Grenzern kontrolliert.
Wir
kommen an den Pecos River der mehr Wasser hat als der
Rio Grande.
Gegen
15:00 Uhr kommen wir in Del Rio an. Etwa 2 Km Stadteinwärts
kommen wir zum Wispering Palm Inn, unserem Hotel für diese
Nacht. Wir bekommen
ein schönes Zimmer, ebenerdig
und
auch erstmal für jeden eine Flasche Wasser. Es sind hier
33 Grad im Schatten, aber es weht eine leichte Brise. Es gibt dann noch
einen
frisch gekochten Kaffee und später kleine Stechmücken
inklusive. Zum Essen
wollen wir nebenan ins Steakrestaurant, wurde uns von dem jungen Mann
an der
Rezeption empfohlen. Leider hatte es heute geschlossen, so gehen wir
das erste
Mal in den Staaten zu KFC. War lecker, besser als in Deutschland.
Gegen
9:30 Uhr geht unsere Reise wieder weiter. Beim
Auschecken hatte ich noch mit dem Hotelbesitzer geredet und dabei eine
2$ Note
geschenkt bekommen. Davon hatten wir weder gewusst noch irgendwo
gesehen. Es
gibt halt so Zufälle. Wir fahren durch hügelige,
grüne Landschaften. Hier gibt
es große Zwiebel- und Gurkenfelder.
Nachdem
wir wieder eine Border Control hinter uns gelassen
haben, geht es kurz vor San Antonio nach Süden ab. Auf der
Interstate machen
wir wieder Fahrerwechsel, da wir eine lange Fahrt haben. Es ist auch
heute
wieder 30 Grad warm und da gestern Abend alle Schnaken sich auf Bea
gestürzt
haben halten wir um 15:00 Uhr am Wal Mart in Corpus Christi an. Hier
besorgen
wir uns Bug Spray, einen Kühlstift und eine Creme zum
kühlen als Soforthilfe da
unsere deutsche Creme nicht so richtig wirkt. Mal sehen, ob es mit dem
USA Zeug
besser geht. Um kurz vor 17:00 Uhr kommen wir, nachdem wir mit der
kostenlosen
Fähre übergesetzt haben, im Island Hotel Port Aransas
an. Wir bekommen
ein schönes, großes Zimmer.
Das
Hotel hat auch einen schönen Pool mit einigen Liegen und
zwei Grills. Nebenan ist eine Laundry, die wir morgen benutzen werden.
Leider
hat das Zimmer eine Zwischentür und wir hören von den
Nachbarn das
Fernsehprogram. Zum Essen fahren wir Richtung Ferry zum Chinesen, All
you can
eat mit einer großen Auswahl auch an frischen Leckereien aus
dem Meer.
Nach
einem einfachen Frühstück fahren wir zum Roberts
Point Park
am Hafen in Port Aransas.
Anschließend geht es zum Strand. Es ist heute wieder sehr
heiß, wir suchen
uns einen Schattenplatz. Ich war auch mal im Meer (warm
wie eine Badewanne) schwimmen.
Gegen
12:30 Uhr fahren wir zurück zum Hotel. Unterwegs holen
wir uns noch ein Hähnchen zum Mittagessen. Heute ist noch
Waschtag angesagt, die
Maschinen in der Laundry sind ordentlich. So sitzen wir im Schatten am
Pool,
während unsere Wäsche gewaschen wird. Leider wird sie
im Trockner nicht
trocken, aber es ist ja warm und etwas windig. Da werden die T-Shirts
halt auf
die Stühle gehängt. Gegen 6:00 Uhr ist alles
getrocknet und wir gehen duschen.
Zum Abendessen fahren wir zum Wild
Horse Saloon. Dort gibt es leckere Jackie-Cola
Burger. Auch heute waren die Moskitos wieder fleißig.
Heute
ist Bea's 60. Geburtstag. Wir lassen den Tag ruhig
angehen. Zum Frühstück gibt es leider keinen Kaffee, Straßenbauarbeiter
haben die Wasserleitung
gekappt. Wir skypen
noch mit unserer
Tochter und den Enkeln bevor wir nach Corpus Christi
zur USS
Lexington, einem Flugzeugträger, aufbrechen.
Auf dem Rückweg
machen wir noch einen Abstecher zum Wal Mart. An der Fähre
nach Port Aransas steht
ein Hinweisschild 60 min. Wartezeit! Stimmte leider. Zurück im
Hotel, 16:00
Uhr, gab es erst mal einen Kaffee und unseren leckeren Zimtkuchen. Ich fahre nochmal in die
Autowaschanlage, Auto hat es
dringend nötig. Bea setzt sich an den Pool, beantwortet
Geburtstagsgrüße und liest ein
Buch. Zum Abendessen fahren wir 3 Min. die Straße entlang
zum Kody's.
Das Holz des Hauses ist schon richtig verwittert, steht also schon ein
paar
Jahre. Auch innen ist das Lokal urig mit einer riesigen Theke
ausgestattet. An
der Theke müssen wir bestellen und bezahlen.
Wir nehmen beide eine gemischte Fischplatte. Wir bekommen
ein
Nummernschild für den Tisch und dürfen uns setzen
"where ever you
want". An der Theke darf sogar geraucht werden. In Texas sieht man das
Rauchen nicht so eng, auch gibt es im Fernsehen Werbung für E-
Zigaretten.
Unser Essen kommt in einem Körbchen: frittierter Fisch,
frittierte Scampi und frittierte
Muscheln mit Pommes und Krautsalat. Schmeckt sehr lecker.
Mit
dem Eintritt kaufen wir ein 2-Tagesticket für den Sightseeing
Bus. Es ist ein „Hop on, hop off“ Bus. Wir stellen
später fest dass ein 1-Tages
Ticket gereicht hätte da wir vom Hotel
alles leicht zu Fuß erreichen können. So fahren wir
einmal durch die Stadt und
verschaffen uns einen Überblick bevor wir zu unserem Hotel für die
nächsten 3 Tage fahren.
Nach einer guten
Nacht und einem guten Frühstück machen wir uns wieder
auf den Weg in die Stadt.
Heute wollen wir the Alamo, die Kathedrale San Fernando
und den Mexican
Market Place besichtigen.
The
Alamo ist eine ehemals
spanische Mission die durch den Freiheitskampf der Texaner
gegen Mexiko
bekannt wurde. 7000 Mexikaner unter General Santa Anna belagerten die
Mission
vom 23. Februar bis 6. März 1836. Die Mission wurde von 189
Männern, darunter
Jim Bowie und David Crockett,
verteidigt. Alle Männer starben. Dieser Kampf war
der Anfang zur
Unabhängigkeit Texas von Mexico und ging als der
Freiheitskampf in die Geschichte ein. Es ist ein
komisches Gefühl in diesen alten Mauern durch den Park zu
gehen. Im Park stehen
wunderschöne alte Eichenbäume, überall sind
Menschen in historischen Gewändern
mit originalen Waffen oder Werkzeugen. Man fühlt sich fast in
diese Zeit
zurückversetzt und erwartet fast das Davy Crockett oder Jim
Bowie aus einem der
Gebäude kommt. Leider ist die Schlange zum Inneren der Mission
elend lang so dass
wir heute nur die Außenanlagen besichtigen.
Etwa
300 Meter entfernt, vorbei am River Walk, ist die Kathedrale San
Fernando.
Sie wurde 1738 erbaut und ist die älteste Kirche von Texas.
Links hinter der
Eingangstür ist ein Sarkophag mit den Gebeinen der Helden von
Alamo. Das Innere
der Kathedrale ist schlicht und schön.
Von
hier gehen wir vorbei an schönen alten Gebäuden
Richtung Market Sqare.
Früher
war der Market Square, auch El Mercado genannt, ein echter Obst-
und Gemüsemarkt der Mexikaner. Heute besteht er aus Giftshops
und mexikanischen
Imbissbuden. Muss man aber mal gesehen haben.
Nach
einem Hot Dog geht es mittags zurück zum Hotel. Wir
wollen uns die anderen Missionen ansehen, dafür brauchen wir
aber das Auto. San
Antonio hat 5 Missionen
(inklusive Alamo). Die Mission Concepcion
ist so
klein das wir sie nicht finden. Die nächste ist die Mission San Jose.
Sie ist die größte und hat ein eigenes Visitor
Center. In einer Mission lebten
nicht nur Mönche sondern auch Bauern, Hirten usw. Sie sind mit
unseren Burgen
vergleichbar und gaben den Menschen Schutz durch die rundumlaufenden
Mauern. In
dieser Mission konnten wir auch die Kirche von innen besichtigen.
Etwa
5 km weiter ist die Mission Espada.
Sie ist
kleiner, aber ähnlich erbaut. Die Kirche können wir
leider nicht besichtigen da
dort gerade eine Trauung stattfindet.
Die
5. Mission San Juan
erreichen wir über einen
Feldweg. Es geht etwa 2 km am San Antonio River entlang. Sie besteht
eigentlich
nur noch aus der Schutzmauer und der Kirche. Auch hier findet gerade
eine
Trauung statt.
Wir
fahren zurück zum Hotel. Auch hier ist eine mexikanische
Hochzeitsgesellschaft, aber anscheinend nur zum Übernachten.
Wir bleiben die
nächsten 2 Stunden auf unserem klimatisierten Zimmer um uns
etwas abzukühlen.
Gegen 18 Uhr gehen wir zum River Walk. Bea möchte heute nicht
draußen essen.
Ein italienisches Restaurant, das Paessanos, hat
noch einen Tisch im Lokal frei. Wir bestellen flache Spaghetti mit
Gorgonzola
und einem Salat. Die Klimaanlage war sehr kalt eingestellt und das
Essen
dauerte ziemlich lange. Als das Essen endlich kam waren wir fast
erfroren, aber
die Warterei hat sich gelohnt - es war fantastisch. Der Salat war mal
was ganz anderes: Spinat mit Erdbeeren,
Blaubeeren und Cranberries, etwas Zironendressing und darüber
Fetakäse gekrümelt
- einfach lecker. Dazu gab es wieder Wasser und Shiner Bock, ein
Bockbier, und
zum Schluss noch einen Espresso.
Nach
dem Frühstück mit Rühreiern und
süßer Wurst (bäh)
skypen wir mit Caroline und telefonieren mit Manuel und Hanni. Heute
machen wir
uns auf den Weg nach Boerne,
wo noch manches an
die deutschen
Einwanderer erinnern soll. Wir sind enttäuscht, nur ein paar Häuser
mit Deutschen Namen.
Weiter geht es nach Comfort,
auch eine Stadt mit deutscher Vergangenheit. Es sind ein paar
Häuser mehr und
an den meisten stand der Name Ingenhütt dran, das waren
Freidenker/Aristokraten.
Danach
weiter nach Frederiksburg. Auch hier das
gleiche. Wir
essen im Lindenbaum Bratwurst mit deutschem Kartoffelsalat (waren
gematschte Kartoffeln
war aber gut) und Sauerkraut( sehr sauer). Die zwei Bratwürste
sahen sehr blass
aus, aber essbar. Auf der Rückseite der Speisekarte war der
Text mit Noten vom
Lied "Am Brunnen vor dem Tore" auf Deutsch abgedruckt. Heute ist
Sonntag und alle Geschäfte sind offen. An den
Geschäften stehen lustige Namen
in denglisch
Weiter
geht es nach Bandera,
soll ein urtypisches,
texanisches Dorf sein. Naja, wenn die Autos nicht da wären und
dafür Pferde vor
den Häusern stehen würden. Aber so ist es einfach ein
Kaff.
Zurück
in San Antonio gehen wir kurz nach 18:00 Uhr wieder
zum River Walk. Im Restaurant Republic
of Texas
trinken wir zum
ersten Mal eine frozen
Margerita, lecker! Dann essen wir jeder einen Hamburger mit Pommes. Das
sind
auch wieder gute Burger, kein Vergleich zu den Fast Food Burgern. Beas
Burger
war vom japanischen Arusha Rind, das man in den USA nur hier bekommt.
Wir gehen
nochmal in einmal Giftshop und treffen doch tatsächlich wieder
mal einige
Deutsche.
Nach
dem Frühstück gehen wir noch einmal zu "the
Alamo". Bei unserem ersten Besuch war der Andrang zum Shrine zu
groß. Heute
Morgen ist nichts los. Leider darf man hier keine Fotos machen. Es sind
Original Fundstücke ausgestellt: das Jagdhemd und die Flinte
von David
Crockett, das Messer von Jim Bowie, Wandmalereien, Abschiedsworte die
in die
Wände gekratzt wurden. Irgendwie unheimlich.
Danach
gehen wir zurück zum Hotel und fahren nach New
Braunfels. Viele Gebäude tragen deutsche Namen. Ist
lustig wie sie englisch und
deutsch mischen: Nail Beauty Haus, Herald Zeitung. In der
ältesten Bäckerei von
Texas, der Nägelin Bakery von 1848, essen wir
süße Teilchen. Sieht deutsch aus,
schmeckt aber amerikanisch. Hier sehen wir auch zum 1. Mal einen
Verkehrskreisel.
Wir
fahren weiter nach Gruene,
gegründet 1840 von Ernst
Grüne. Ein sehr schönes Städtchen mit einem
historischen Teil. Alles noch
ziemlich original aus Holz gebaut. Das tollste ist die "Gruene Hall",
eine urige
Tanzhalle abends mit Livemusik. Hier sind schon die ganz
großen der
Countrymusik aufgetreten.
Gegen
13 Uhr fahren wir weiter nach San
Marcos. In den
Tanger Outlets shoppen. Aber irgendwie ist nichts Richtiges dabei. Bea
findet
aber wieder eine Fossil- Uhr. Gegen 17 Uhr fahren wir zu unserem Hotel,
dem Baymont
Inn (81,48$) auf der anderen Seite der I-35. Nachdem wir uns 1 Std.
ausgeruht haben fahren wir noch einmal shoppen, diesmal zu den Premium-
Outlets. Die sind direkt neben den Tanger Outlets, also zusammen etwa
250
Factory Outlets. Wir finden wenigstens Chucks für Caroline,
aber sonst nichts.
Nach
dem Frühstück fahren wir die I-35 N Richtung Austin.
Sehr viel Verkehr und 20 km vor Austin ist trotz 4 Spuren nur noch
stopp and
go. Wie wir später feststellen ist das in und um Austin den
ganzen Tag normal.
Wir
wollen zum Capitol House
und parken im Parkhaus
1201 San Jacinto. Die ersten 2
Stunden sind umsonst. Das reicht für das Capitol
das nur 200m entfernt ist. Im Visitor Center bekommen wir Infomaterial
über das
Capitol in Deutsch. Das Capitol liegt auf dem höchsten Berg
(Austin ist sehr
hügelig) in einem schönen Park. Es ist ein imposanter
Bau in zartem rosa. Im
Erdgeschoß kann man bis in die Kuppel (57m) schauen. Sehr
viele Räume darf man
besichtigen, einige Zimmer sind aber tabu weil hier die Abgeordneten
arbeiten.
Im
Anschluss fahren wir in den Soco
District auf der South
Congress Ave/ W 3rd Street. Die Häuser sind noch
urtümlich. Es sind Souvenir-, Boutiken
und Fressläden links und rechts der Straße. Abends
ist das bestimmt toll hier,
aber jetzt einfach nur heiß bei 35 Grad. Wir essen in einem
japanischen Lokal
Hotdog und Burger auf asiatisch, schmeckt sehr gut.
Da
wir noch nicht in unser Hotel Days Inn können
fahren wir in eine Outletmall und finden noch etwas für Lea.
Gegen 17 Uhr sind
wir im Hotel. Inzwischen ist es 100 Grad Fahrenheit = 37,7 Grad
Celsius. Es ist
eine Wohltat auf ein klimatisiertes Zimmer zu kommen.
Gegen
18 Uhr fahren wir zum Brocken
Strocke, einem
Honky Tonk Saloon aus dem Jahre 1964. Alles ist unverändert,
urig so ein
Holzschuppen zwischen Hochhäusern. Jeden Tag spielt eine Live
Band. Hier waren
schon alle bekannten Countrysänger/innen und viel Filmstars.
Überall hängen
Bilder davon. Ich esse ein fantastisches Sirloinsteak, Bea einen
Hamburger.
Dazu 2 Lone Star Bier, frisch gezapft. Wir müssen leider gegen
20 Uhr gehen da
wir uns die Bats an der Congressbrücke
ansehen wollen.
Zum
Sonnenuntergang sollen zehntausende Fledermäuse unter
der Brücke losfliegen, zu ihren nächtlichen Jagden.
Sollen! Die Sonne geht um
20:30 unter, um 21:15 sind ein paar Fledermäuse zu sehen.
Tausende Zuschauer
auf und unter der Brücke sind enttäuscht. Heute
fliegen sie nicht. Wir fahren
zurück zum Hotel. Man kann ja nicht alles haben.
Unser
erstes Ziel heute ist das Texas
Ranger Museum in Waco.
Gegen 10:30 Uhr treffen wir dort ein. Wir erfahren sehr viel
über die
Geschichte der Texas Ranger. Sie wurden als Staatspolizei mit
umfangreichen
Befugnissen eingesetzt als die Weidekriege Mitte des 19. Jahrhunderts
überhandnahmen.
Es sind sehr viele Waffen der Ranger ausgestellt. 3 Colts kann man auch
in die
Hand nehmen. Erstaunlich wie schwer die waren. Neben den diversen
Waffen sind
auch die Abzeichen, Uniformen und Exponate der Ranger aus 150 Jahren zu
sehen. Es wird auch
ein 45 minütiger
Film über die Geschichte der Texas Ranger gezeigt.
Nach
1,5 Std. verlassen wir das Museum, welches übrigens
direkt an der I-35 liegt. Auf der Interstate ist ein Riesenstau, ein
LKW ist
verunglückt. Aber wir haben Glück, unsere Auffahrt
ist genau hinter der Unfallstelle.
Die weitere Fahrt nach Fort
Worth ist ohne Vorkommnisse. Das Land ist fruchtbar
und es wird Mais und Korn angebaut. Die Felder sind riesig (2-3 km lang
und 1
km breit).
Um
14 Uhr sind wir in der Innenstadt von Ft. Worth an
der St.
Patrick Kathedrale. Sie wurde 1880 gebaut und liegt
heute
zwischen Hochhäusern. Es ist eine katholische Kirche und von
einer schlichten
Schönheit.
Weiter
geht es zu dem La Quinta, unserem Hotel für
die nächsten 3 Tage (302,45$). Es ist zum Abschluss unserer
Reise auch das
schönste.
Nachdem
wir uns etwas ausgeruht haben fahren wir um 16:30
Uhr noch einmal zu Wal-Mart einkaufen. Es ist inzwischen 103 Grad = 40
Grad
Celsius. Durch die
Hitze steigt mein
Navi immer wieder aus, ich verpasse ihm einen Sonnenschutz. Hilft.
Auf
dem Rückweg essen wir bei Waffle House Steak and Eggs.
Gut
geschlafen, wir telefonieren mit zu Hause. Nach dem
Frühstück machen wir uns auch heute wieder auf den
Weg. Zuerst geht es durch
eine riesige Baustelle, die direkt hinter unserem Hotel auf der
Interstate
beginnt. Hier bauen sie Brücken, es sieht aus wie in einem
Ameisenhaufen, kreuz
und quer übereinander. In Deutschland ist sowas unvorstellbar.
Wir erreichen
den Texas Motorspeedway. Im Visitor
Center buchen wir eine Führung. Wir werden von
Bob in einem kleinen Bus in das Innere
des Speedway Kurses gefahren. Es ist sonst niemand mit
dabei, wir haben
sozusagen eine Privatführung und können das alles
genießen. Es waren auch
einige Fahrzeuge auf der Strecke, ganz schön laut. Wir haben
direkt an der
Strecke gestanden und sehen dass die Autos durch Quads angeschoben
werden da
sie keinen Anlasser haben. Bob führt uns in die beste VIP
Lounge. Von dort
hatten wir einen tollen Blick über die riesige Anlage.
Gegenüber ist der größte
Bildschirm der USA aufgebaut. Das Außengelände ist
riesig (80.000
Pkw-Parkplätze, 1.000 für RVs). Das Stadion fasst
300.000 Menschen, aus
Sicherheitsgründen werden aber nur 230.000 eingelassen. Nur
Indianapolis hat
mehr Sitzplätze (400.000).
Wir fahren weiter auf
die andere Seite von Dallas zur Southfork Ranch.
Auch hier buchen wir
eine Führung. Erst geht es durch das Museum und dann werden
wir von einem Traktor
gezogenen Wagen, mit einigen Erklärungen des Fahrers,
rüber zur Ranch gefahren.
Heute sind es nur 98°F in der Spitze und es weht ein laues
Lüftchen.
Im
Haus wird uns von einer sehr netten Frau erst die
Geschichte des Hauses erzählt und dann werden wir durch die
Räume geführt. Sie
macht sogar Fotos von uns, weil wir die einzigen Deutschen waren und
sie
München und unser Bier mag. Bis auf den Mord an JR wurde hier
keine Innenaufnahme
gedreht. Alles wurde in Kalifornien in einem nachgebauten Haus gedreht.
Erstaunlich
wie klein alles ist, die Räume sahen im Fernsehen viel
größer aus. Wir durften
dann noch das ganze Aussengelände mit dem Garten, dem kleinen
Pool und die
Stallungen u. a. anschauen. Hier hat man nicht nur das Gefühl
auf einer richtigen
Ranch zu sein, es ist eine richtige „working
Ranch“. Auch gibt es hier auf der
Ranch Longhorns. Die standen weiter hinten, haben wir erst beim
rausfahren kurz
gesehen.
Gegen
16:00 Uhr verlassen wir, gestärkt mit einem Hot Dog,
die Ranch. Beide Besuche von heute haben sich wieder mal gelohnt.
Leider kommen
wir von einem Stau in den nächsten, da rund um Dallas sehr
viele Brücken gebaut
werden. Diesen Verkehr kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man es
nicht
selbst erlebt hat. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir endlich unser Hotel.
Erst mal
kurz ausstrecken, bevor wir zum I-Hop essen fahren. Bea bekommt endlich
ihre
geliebten Buttermilk- Pancakes. Sie nimmt ein Summer Menu mit
verschiedenen
Pancakes: Rührei mit Bacon und Hashbrowns, dazu 2 Pancakes mit
Pfirsich,
Brombeeren, Nüssen einer Fruchtsoße und Vanilleeis.
Super lecker. Zurück im
Hotel springe ich nochmal in den sehr warmen Pool und lasse mich von
Moskitos
stechen. Die sind hier aber nicht schlimm, am nächsten Tag
spüre ich nichts
mehr.
Heute
besuchen wir die Stockyards.
Nach dem Frühstück
fahren wir die 5 km zu den Stockyards. Am Ende der Stockyards ist ein
kostenfreier Parkplatz, alle anderen kosten 5$ am Tag. Direkt neben dem
Parkplatz sind die Longhorns in einem Korral. Es sind etwa 15
Stück und sie
werden zweimal am Tag die Hauptstraße entlang getrieben. Wir
gehen zu den
Longhorns, die Hörner sind wirklich riesig. Ein paar Cowboys
kommen angeritten
und treiben die Longhorns im Kreis. Sie sind ganz schön
störrisch, deshalb
fangen die Cowboys jetzt um 10 Uhr schon an sie an das Treiben zu
gewöhnen.
Wir
gehen durch die Stockyards. Es ist alles noch im
Originalzustand. Hier wurden insgesamt 160 Millionen Rinder verkauft.
Irre
Zahl. Überall in den Häusern sind Geschäfte
und Restaurants. Manche gibt es
hier seit 100 Jahren.
Um
11:30 Uhr werden die Longhorns durch die Stockyards
getrieben (und noch einmal um 16 Uhr, täglich). Sieht alles so
leicht aus, aber
man sieht wie die Cowboys die Tiere ständig beobachten. War
bestimmt nicht
einfach tausende zu treiben.
Nach
dem Viehtrieb stöbern wir durch die Geschäfte und
kaufen einige Souvenirs. Mittags essen wir einen super Hamburger und
fahren
zurück ins Hotel um unsere Sitzplätze für
den Rückflug zu
buchen. Heute Abend wollen wir zum Rodeo.
Um
17:30 Uhr fahren wir noch einmal zu den Stockyards. Bei
Ricky's BBQ essen wir super
Ribeyesteaks. Vorher habe ich mir noch einen Hut
gekauft, John Wayne Edition.
Danach
geht es ins Colosseum
zum Rodeo. Es gibt
Bullenreiten (einer ist sogar 8 Sek. sitzengeblieben), Tonnenreiten,
Kälber mit
dem Lasso einfangen und Kinder dürfen 1 Schaf einfangen. War
interessant, aber
wir hatten schon einmal ein Rodeo in Idaho gesehen. Das war besser.
Morgen geht
es nach Hause.
Nach
einem kleinen Frühstück packen wir unsere Koffer.
Danach fahren
wir zum Ihop und nehmen ein 2. Frühstück: Bacon und
Eggs mit Pfannkuchen (ich
mit Blackberrys und Eis, Bea mit Bananen).
Auf
dem Weg zum Flughafen gibt es mal keinen Stau, die Rückgabe des Mietwagen erfolgt
reibungslos.
Im
Flughafen gibt es separate Automaten um das Gepäck selbst
einzuchecken. Einfach das Kofferband selbst an die Koffer anbringen und
abgeben. Sehr praktisch. Eingecheckt hatte ich schon am Vorabend.
Nach
einer letzten Zigarette ging es durch die Sicherheitskontrolle zum
Gate 22. Plötzlich die Durchsage das der Flug mit 14 Personen
überbucht ist.
Wer freiwillig am nächsten Tag fliegt bekommt einen Gutschein
über 1000 Dollar,
eine Hotelübernachtung und ein Abendessen. Nach und nach
melden sich 14
Personen. Dann die nächste Hiobsbotschaft: technische Probleme
an der Maschine.
Der Abflug verschiebt sich immer weiter nach hinten. Letztendlich ist
der
Abflug auf 5:45 pm verschoben. Um
6:45pm
heben wir ab. Der Pilot sagt dass ein Teil an einem der Motoren
gewechselt
werden musste und die Verspätung auch nicht aufgeholt werden
kann.
Der
Rückflug ist ruhig, nur Probleme mit der Beleuchtung
können nicht
behoben werden.
Um
11:15 deutscher Zeit landen wir in Frankfurt. Passkontrolle,
Gepäckabfertigung
und Shuttle zum Parkplatz
– alles
perfekt.
Um
13:00 Uhr treffen wir in Reckenroth ein. Alle unsere Freunde und
Verwandten sind da um Bea’s Geburtstag nach zu feiern. Das
hatte ich alles vor
unserem Abflug organisiert und Bea hat nichts mitbekommen. Eine
Seltenheit.
Um
21:30 Uhr gehen wir ins Bett um gegen 3 Uhr hellwach aufzuwachen.
Abendessenszeit in USA. Zum Glück schlafen wir wieder ein und
ich stehe wie
immer um 7 Uhr auf. Wir hatten diesmal keine Probleme mit dem Jetlag,
wahrscheinlich dadurch, dass wir durch das Feiern nicht zur Ruhe
gekommen sind.
Heimat
Du hast uns wieder.