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Route_1997

Hier klicken um die Karte in einem neuen Fenster zu öffnen Leider zeigt Google Maps zur Zeit nicht die direkte Route vom Yosemite NP zum Mono Lake an weil die Straße in den Wintermonaten geschlossen ist.

Bildergalerie USA Route 1997

Mit dem Camper zu den Nationalparks im Südwesten der USA
Klicken Sie auf die nachfolgenden, blauen Links um direkt in die Reisebeschreibungen zu gelangen:

San Francisco

Yosemite NP

Yosemite - Mono Lake

Mammoth Lake - Las Vegas

Zion NP, Bryce Canyon NP, Petrified Forest NP, Ansazi NP

Capitol Reef NP

Arches NP, Canyonland NP

Monument Valley

Lake Powell

Grand Canyon

Las Vegas, Ghosttown Calico

Disneyland LA Anaheim

Highway Nr.1

San Francisco


Tag 1: Montag 28. Juli 1997 San Francisco

Wir stehen am Flughafen Frankfurt/ Main und warten auf unseren Flug LH 454 nach San Francisco. 

Abflug

Wir, das sind meine Frau Beate, genannt Bea, meine Tochter Caroline, mein Sohn Manuel und ich. Mein Traum sollte mehr als 30 Jahre nachdem ich das 1.mal Winnetou gelesen hatte wahr werden, wir flogen 4 Wochen in den Südwesten der USA. Der Reise waren monatelange Planungen vorausgegangen: Reiseberichte lesen, Karten studieren, Flug und Wohnmobil mieten. Das war damals alles noch etwas umständlicher ohne Internet und „Google“. Die Boeing 747 landet 11 Stunden später um 12:30 Uhr Ortszeit in San Francisco. Nach der Passkontrolle die im Vergleich zu heute noch ziemlich einfach war haben wir unser Gepäck geholt. Ankunft SFA

Mit einem Taxi fuhren wir zu unserem Hotel (Best Western Canterburry) in die Stadt. Unser Wohnmobil (heißt hier RV) konnten wir erst am nächsten Tag übernehmen, ist Vorschrift in den USA. Um 15:00 Uhr hatten wir eingecheckt und wollten jetzt noch etwas die Stadt erkundigen. Wenn man 11 Stunden im Flieger gesessen hat will man sich ja noch etwas bewegen. Also machten wir uns auf den Weg nach Fishermanns Wharf. Wir sind gut 1 Stunde auf und ab gelaufen, Frisco besteht praktisch nur aus Hügeln. Von Fishermanns Wharf sahen wir zum ersten Mal Alcatraz und die Golden Gate Bridge.

Golden Gate

Die Golden Gate lag etwas im Nebel. Wir blieben nur etwa ½ Stunde da wir am Ende der Reise Zeit für Frisco eingeplant hatten. Also wieder zurück zum Hotel, jetzt waren natürlich die Straßen richtig steil. Auf dem Hinweg hatten wir uns noch gefreut wenn es bergab ging. Zurück im Hotel waren alle müde, durch die Zeitverschiebung waren wir schon über 24 Stunden auf den Beinen. Nur schnell noch was essen. In der Nähe des Hotels war eine Pizzeria to go. Sah zwar nicht so einladend aus mit all dem Müll vor der Tür, aber es roch sehr gut. In der Pizzeria waren auch 2 Tische zum sofortigen Verzehr. Wir bestellten 4 Pizza Hawaii 12‘‘. Der Pizzabäcker empfahl uns erst mal 1 Pizza mit 18‘‘ zu nehmen. Wir stimmten leicht zweifelnd zu und setzten uns an den Tisch. Teller, Bestecke und 4 Coke wurden an den Tisch gebracht, nur wo war jetzt noch Platz für die Pizza? Die kam ein paar Minuten später – ein Riesenblech mit Tortenschaufel. Und irgendwie fand sich auch noch Platz auf dem Tisch, hier scheint alles unkomplizierter zu sein. Jetzt wurde uns auch klar warum er uns von den 4 Pizzen abgeraten hatte, die Größenangabe war ja in Zoll. 12‘‘ waren die Größe eines Reifen von einem Kleinwagen, 18‘‘ schon fast ein LKW-Reifen. Während dem Essen fielen Manuel schon die Augen zu, also schnell die Pizza essen und zurück ins Hotel. Um 19 Uhr lagen alle im Bett (2 Kingsize).

Tag 2: Dienstag 29.Juli 1997 RV Übernahme

6 Uhr alle aufstehen. Ich bin schon seit 3 Uhr wach. Ständig war irgendwo eine Sirene von Polizei oder Feuerwehr zu hören. Großstadt halt. Nachdem alle im Bad waren sind wir zum Frühstück. Das Continental Breakfast kostet $12.50. Die Kellnerin fragt wie alt Manuel ist. Wahrheitsgemäß antworten wir „12 Jahre“. Sie empfiehlt wir sollen beim Bezahlen sagen er ist 11, dann zahlt er nur die Hälfte. Freundlich diese Amis. Danach rufe ich bei der Vermietstation „El Monte“ an, wir werden zwischen 14 und 15 Uhr abgeholt. Vor dem Telefonat hatte ich mir genau überlegt was ich auf Englisch sagen will und dann war ein Schweizer am Telefon. Von zuhause hatten wir uns eine Telefonkarte der Telekom mitgenommen. Wir versuchten vom Hotel aus zu Hause anzurufen (sollte angeblich von jedem Telefon gehen), klappte aber nicht. Also zur nächsten Telefonzelle und siehe da es funktionierte sofort. In Deutschland waren heute 30 Grad, bei uns nur 17 Grad. Obwohl Manuel und Caroline sehr gut gefrühstückt hatten mit jeder Menge Pancakes hatten sie gegen Mittag wieder Hunger. Ich hatte beim Telefonieren einen Hot Dog Stand gesehen. Hier konnte man sich alle möglichen Zutaten selbst auf das Würstchen legen. Hat sehr gut geschmeckt, aber sehr scharf.

Gegen 15:30 Uhr holt uns der Shuttle von El Monte ab und wir fahren ca. 45 Minuten nach Dublin zur Vermietstation. Jede Menge Formulare müssen ausgefüllt und unterschrieben werden. Danach wird uns noch ein Film gezeigt und dann ging es zum RV. Wir hatten einen mit Alkoven und 27ft Länge gemietet. Sie hatten aber keinen in der Größe da, also bekamen wir einen größeren mit 30ft. Er war größer mit separatem Schlafzimmer, Fernseher, Backofen und großen Stauräumen. Wir haben nie bereut dass wir den großen RV bekommen haben. Ich kann nur jedem empfehlen immer 1 Nummer größer zu nehmen als man eigentlich benötigt. In Amerika ist sowieso alles größer.

unser RV

Innenraum RV

Es war das 1.mal das wir ein Wohnmobil gemietet hatten. Im Vergleich zu dem was in Deutschland rumfährt war der schon riesig. Das der RV ca. 1 Meter länger war sollte kein Problem sein, also Gepäck einräumen und zum nächsten Supermarkt zum Einkaufen. Als wir damit fertig waren war es schon 20 Uhr, zu spät für einen RV- Park. Neben uns parkte ein älteres Ehepaar aus Deutschland die schon öfters in den USA waren. Sie sagten wir könnten ruhig hier über Nacht stehen bleiben, der Supermarkt sei die ganze Nacht geöffnet und auch die Polizei kommt immer wieder mal vorbei. Sie würden auch hier stehen bleiben. Also haben wir unsere 1. Nacht im RV auf einem Supermarktparkplatz verbracht.

Tag 3: Mittwoch 30. Juli 1997 Yosemite NP

06:30 Uhr die erste Nacht im RV ist vorüber. Alle haben gut geschlafen, wir in unserem Schlafzimmer und die Kinder im Wohnzimmer auf der Schlafcouch. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Spiegeleiern und Speck fahren wir noch einmal zu El Monte. Wir holen noch eine Verdunklung für die Frontscheibe.

Unser heutiges Ziel ist der Yosemite NP. Nach einigen Kilometern stellen wir fest das wir nach Norden (North) fahren und nicht nach Osten (East). Wir lernen schnell immer auf die Himmelsrichtungen zu achten da die Straßen mit den Himmelsrichtungen bezeichnet sind (z.B. I-40W). Also umdrehen und auf den Highway 132 east Richtung Modesto. Entlang der Straße sind Obst- und Maisfelder die bewässert werden.

Richtung Yosemite

Auf den Hügeln stehen häufig Windräder.

Windräder

Das Gelände Richtung Yosemite ist sehr hügelig und trocken.

Pause

Gegen 15:00 Uhr sind wir am Eingang des Yosemite NP. Der Eintritt kostet $20. Da wir noch einige Nationalparks besuchen wollen nehmen wir den „Golden Eagle“ Pass für $50 (heißt heute „Annual Pass“ und kostet $80). Damit ist der Eintritt in alle Nationalparks der USA kostenlos. Im Yosemite gibt es nur Naturcampingplätze. Für unseren großen RV ist nur noch auf dem „Hodgdon Meadow Campground" etwas frei. Der Parkwächter empfiehlt unseren Platz mit einer Wäscheleine und Handtüchern zu markieren falls wir noch einmal wegfahren wollen (später sehen wir das einige ihren Platz auch mit einem Schild „occupied“, also belegt, markieren).

Hodgdon Meadow RV Park

Die Naturcampingplätze haben keinerlei Komfort, also kein Wasser oder Strom. Die RV- Parks sind dagegen mit allem ausgestattet: Frischwasser und Strom direkt am Stellplatz, Grill, Duschen, Dumpstation (dazu später mehr) und meistens Swimmingpool.

Da es noch früh am Nachmittag ist fahren wir noch durch das Yosemite Valley zum „Glacier Point“. Das Valley ist eine wunderbare Landschaft mit kleinen Bächen und Bäumen. Yosemite Wildbach

Über eine kurvenreiche Passstraße mit vielen Seitentälern

Seitental

erreichen wir den „Glacier Point“. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die „Sierra Nevada“ und den „Half Dome".

Aussichtspunkt mit Half Dome

Sierra Nevada

Der Ausblick entschädigte für die anstrengende Fahrt mit dem großen RV auf der kurvenreichen Strecke. Auf der Rückfahrt fahren wir zum Visitor- Center, können aber leider mit unserem RV nirgends parken. So fahren wir direkt weiter zu unserem Campingplatz. Inzwischen ist es auch 19:00 Uhr und wir müssen unseren RV noch mit Keilen ausrichten. Dazu legt man vor die Räder die im Gelände tiefer stehen Holzkeile und fährt dann auf die Keile soweit hinauf bis das Fahrzeug waagerecht steht. Ist ganz schön knifflig, er steht zwar etwas schief aber stabil. Zur Belohnung gibt es frisch gebrühten Kaffee. Wir hatten uns in dem Supermarkt ausreichend mit Lebensmitteln versorgt. Wir haben auch einige Kanister mit „Mountain Water“ gekauft, das Wasser in den USA ist stark gechlort. Man gewöhnt sich zwar nach einiger Zeit daran, das der Kaffee den man unterwegs an einer Tankstelle oder Supermarkt kauft nach Chlor schmeckt, aber Nudeln z.B. schmecken eklig. Der Camper hat auch einen Frischwassertank mit 260 Liter, also ausreichend für Duschen und Toilette. 

Um 21:00 Uhr liegen die Kinder im Bett, Bea schreibt das Reisetagebuch und ich suche schon mal nach einem RV- Park in der Nähe des „Mono Lake“, unserem morgigen Ziel. Bevor wir das Licht ausmachen kontrolliere ich noch ob alle Türen und Fenster geschlossen sind. Auf dem Campingplatz stehen überall Schilder dass man keine Lebensmittel im Freien aufbewahren soll. Das zieht Bären an und für die ist ein Zelt natürlich kein Hindernis. Überall stehen stabile Kisten um die Lebensmittel darin zu verstauen. So ein RV ist ja stabiler als Zelte, aber sicher ist sicher.

Tag 4: Donnerstag 31. Juli 1997 Yosemite NP + Mono Lake

Um 06:30 Uhr klingelt der Wecker. Bea und die Kinder haben ab 3 Uhr ganz schon gefroren, es wurde doch ziemlich kalt heute Nacht. Später entdecken wir dass der RV eine Zweitbatterie für die Heizung hat. Jetzt wird erst mal Frühstück gemacht! Dann verstauen wir alles und fahren gegen 9 Uhr Richtung „ tuolumne grove of giant sequoias“. Der Anblick der Mammutbäume ist überwältigend (amazing wie die Amis sagen). Sie sind nicht so hoch wie die Redwoods, aber diese Masse von Baum (bis zu 2400 Tonnen schwer) und das Alter von bis zu 3000 Jahren lässt einem andächtig werden. Nachfolgend einige Bilder aus dem Park

Mammutbaum

mammutbaum

Giants

Höhle

Exploitedein großerCenturies

Durchfahrt

Zapfen

Sequoia

Sequoia2

Dieses tolle Erlebnis wurde eingetrübt von einer Unzahl von Riesenstechmücken. Besonders auf Caroline hatten sie es abgesehen, sie hatte später Tennisballgroße Pusteln. Bei späteren Angriffen haben wir amerikanisches „Bug spray“ ausprobiert, das wirkt.

Wir gingen zurück zum RV und fuhren auf der 120e Richtung Mono Lake. Am „Omstedt Point“ hat man noch einmal einen wunderschönen Blick auf den Half Dome.

Omstedt Point

Etwas später erreichten wir den „Tenyana Lake“, einen wunderschönen Gebirgssee der blaugrün und klar im Sonnenschein schimmerte. Der See liegt auf 8700ft = 2700m.

Tenyana Lake

Die Außentemperaturen lagen hier oben bei ca. 30 Grad. Es ist hier oben so warm weil der Wind vom Pazifik sich über der Ebene zwischen Küste und Sierra Nevada erwärmt und die Hitze mit in die Berge nimmt. Danach fällt der Wind in die nächste Ebene Richtung Osten ab, erwärmt sich wieder und nimmt die Wärme mit in die Rocky Mountains. An dem Tenyana See war auch ein kleiner Sandstrand von 2 Meter, deshalb wollten die Kinder gerne in den See. Es blieb aber bei dem Vorhaben. Als sie die Füße in das Wasser strecken war es ihnen doch zu kalt. Der See ist doch sehr kalt. Nur an den flacheren Stellen war es schön warm. In der Gegend gibt es 52 Seen, oft mit Forellenbesatz. Es ist erstaunlich wieviel Vegetation es in der Sierra Nevada hier auf gut 3000 Metern noch gibt, selbst Mammutbäume wachsen hier.

Gegen 13:45 Uhr erreichten wir den höchsten Punkt der Straße – den „Tioga Pass“. Wir sind jetzt auf 9945 ft = 3300 Meter. In der Tioga Lodge haben wir zu Mittag gegessen, die Kinder ihren ersten „amerikanischen“ Hamburger (riesig) mit french fries (Pommes), Bea einen Riesen Hotdog und ich Chili Con Carne (mit durchschlagender Wirkung).

Wir verlassen jetzt den Yosemite NP und den höchsten Punkt. Die Straße windet sich mit vielen Kurven talwärts. Direkt neben der Straße geht es steil bergab, Bea schreit öfter mal ich soll bloß vorsichtig fahren. Auf dem Beifahrersitz schaut sie natürlich direkt in die Tiefe und sitzt auch noch höher als in einem normalen Auto.

Tioga Pass

Die Straße hatte auch keine Leitplanken oder sonstige Begrenzung. Wenn da einer mal einen Augenblick unaufmerksam ist geht es 500/600 Meter in die Tiefe. In Deutschland undenkbar! Allerdings haben wir einen grandiosen Blick auf die Sierra Nevada mit vielen Schneebedeckten Gipfeln. Ganz anders als die Alpen. Alles ist irgendwie größer, weiter.

Sierra Nevada

Nach etwa 10 km kommen wir zum Highway 395. Direkt gegenüber liegt der „Mono Lake“. Blaues Wasser wie im Bilderbuch, darüber ein etwas hellerer Himmel mit kleinen weißen Wolken, im Hintergrund Berge – fantastisch. Der Mono Lake ist ein Salzsee mit 80-mal höherem Salzgehalt wie ein Meer, und der Salzgehalt steigt ständig. Wenn man seine Wäsche zweimal mit dem Wasser wäscht ist es sauberer wie mit der Waschmaschine, das kommt durch den hohen Salz- und Sodagehalt. Überall ragt Tuffstein aus dem Wasser.

Mono Lake

Auf dem Hwy 395 fahren wir Richtung Süden unseren heutigen Tagesziel entgegen, dem „Mammoth Lake RV Park“. Es geht schnurgerade Richtung Süden.

Hwy 395 South

Wir hoffen dass wir hier noch einen Stellplatz bekommen. Wir fahren eine Abfahrt zu früh ab. Ein freundlicher Tankwart erklärt uns den Weg, dafür tanken wir auch bei ihm. Wir lernen daraus das man exakt den Wegbeschreibungen des RV- Campingführers von Triple A (der amerikanische ADAC) folgen sollte. Die Beschreibungen sind sehr exakt, aber am Anfang für uns ungewohnt – fast militärisch knapp. Der Mammoth Lake RV Park hat noch „free sites“ mit „full hookup“ und „pull thru“. „full hookup“ heißt man hat Wasser und Strom direkt am Stellplatz. Das ist praktisch um seine Wasservorräte an Bord aufzufüllen und die Batterien zu schonen. „pull thru“ heißt das man vorwärts auf den Stellplatz reinfahren und wieder vorwärts rausfahren kann, also durchfahren. Man muss also nicht rückwärts rangieren. Mit einem großen RV ab 30 ft echt praktisch. Dieser RV Park hat alle diese Annehmlichkeiten, außerdem Swimmingpool (Duschen und Toiletten sowieso). Pool ist ein „must have“ für die Kinder, kaum angekommen sind sie immer auf dem Weg zum Pool. Der Stellplatz kostet $30 plus Tax. Ist auch etwas Neues für uns, überall kommt noch die Mehrwertsteuer auf die ausgezeichneten Preise. Die Tax ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich.

Während Bea ein bisschen aufräumt und sauber macht versuche ich den Grill in Gang zu bekommen. An jedem Stellplatz steht ein Grill. Die sind so riesig das meine Holzkohle nicht reicht, Holz habe ich keins. Das Feuer will nicht richtig brennen. Ich wickele die Würstchen in Alufolie und lege sie in die Glut sonst wird es nichts mit Abendessen. Die Würstchen schmecken gut und als Nachtisch gibt es einen tollen Sonnenuntergang.

Mammoth Lakes RV Park

Während wir essen kommt ein kanadisches Ehepaar mit seinem Wohnanhänger. Als Zugmaschine ein Riesentruck, der Wohnanhänger hat ca. 13 Meter. Als der Wohnanhänger steht fährt er das Wohnzimmer seitlich um etwa 1,5 Meter aus. Ist fast wie ein Haus auf Rädern. Später werden wir noch feststellen dass wir oft den kleinsten Camper, immerhin auch ein Bus von gut 10 Meter, haben. Ist eben alles größer in Amiland.

RV Anhänger

Unsere Kinder haben anscheinend die Schlafkrankheit. Um 22:00 liegen sie schon flach. Wir ziehen uns in unser Schlafzimmer zurück. Bea schreibt Tagebuch und ich studiere die Karten für morgen. Heute sind wir 170 Meilen gefahren bei herrlichem Wetter.

Tag 5: Freitag 1. August 1997 Las Vegas

06:30 der Wecker klingelt. Heute geht es weiter nach Las Vegas. Diese Nacht hat niemand gefroren da ich die Heizung eingeschaltet hatte. Nach dem Frühstück wird noch der Wasservorrat aufgefüllt und das Schmutzwasser an der „Dumpstation“ abgelassen. Dazu schließt man einen Schlauch am Camper an und steckt den Schlauch in die Dumpstation. Ventil auf und laufen lassen. Die guten RV- Parks haben immer eine Dumpstation, aber auch einige Tankstellen. Sollte man immer machen wenn sich die Gelegenheit bietet. Wäre unangenehm wenn der Tank voll ist und jemand duscht! Alle außer Manuel leiden unter den Schnakenstichen aus dem Yosemite. Bei Caroline haben sich ordentlich entzündet. Bea versucht einiges aus unserer Reiseapotheke.

Wir fahren auf dem Hwy 395 erst ein Stück zurück Richtung Norden, dann auf die 120 east. Die Gegend wird immer karger. Trotzdem ist es sehr schön. Auf der einen Seite die Sierra Nevada, auf der anderen die White Mountains. Wir fahren meilenweit ohne dass uns ein Auto begegnet. Irgendwann stoßen wir auf die I-95 south Richtung Las Vegas. In Tonopah haben wir kurz Rast gemacht und im Camper etwas gegessen. Tonopah ist ziemlich trostlos. Viele verfallene Häuser, dazwischen Nippesläden. Überall stehen Wracks von Autos und Landmaschinen.

Traktor

Es bläst ein böiger, heißer Wind bei 28 Grad. Wir fahren nach einer kurzen Rast weiter nach Süden. Das Land hat hier eine Weite die wir uns als Deutsche nicht vorstellen können. Stundenlang geht es durch Wüste, eingerahmt von Bergen, auf schnurgerader Straße.

schnurgerade

Die Vegetation besteht aus trockenen Büschen und einigen blühenden Pflanzen. Die sind sehr stachelig wie ich leidvoll feststellen muss.

Stachelblume

Die Interstate entspricht eigentlich unseren Autobahnen. Hier ist die I-95 nur einspurig in eine Richtung, mal geteert, mal nur geschottert. Und urplötzlich ein Verkehrsschild das eine Kurve voraus ist, Höchstgeschwindigkeit 20 Meilen. Dann sollte man auch nicht schneller fahren, es ist wirklich die maximale Geschwindigkeit.

Kurve

Ein schönes Erlebnis hatten wir mit 2 Motorradfahrern. Die beiden fuhren mit ihren Harleys bestimmt 100 Meilen hinter uns her, dann hatten sie es satt, überholten uns und fuhren die nächsten 100 Meilen vor uns. Immer in dem gleichen Abstand und Tempo. In Deutschland undenkbar, aber die Strafen für zu schnelles Fahren sind hier drastisch. Aber angenehm war das mit dem Motorrad bestimmt nicht bei inzwischen über 30 Grad im Schatten (hier war aber nirgends Schatten).

harleys

Etwa alle 50 km kam eine kleine Ansiedlung mit 5-8 Häusern. Weit und breit kein Supermarkt, Schule oder sonstige Einrichtungen. Von was werden die Menschen hier Leben, alles vertrocknet. Keine Landwirtschaft, keine Industrie – nichts.

Öde

Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Las Vegas. Ich hatte telefonisch einen Stellplatz auf dem „Boomtown RV Resort“ (heißt jetzt Oasis Las Vegas RV Resort) reserviert. Der RV- Park ist etwas südlich des Airports. Der Stellplatz war wieder full hookup und kostete $13 per Tag. Auch hier ist unser RV wieder einer der kleineren. Richtige Busse stehen hier mit 4 Klimaanlagen auf dem Dach. Zum RV- Park gehörte auch eine Casino, das „Boomtown". Es ist fürchterlich heiß in Las Vegas. Nach dem Duschen gehen wir zum Casino, erst einmal was Essen. Das Restaurant ist voll klimatisiert, gefühlte 10 Grad. Draußen Backofen, drinnen Kühlschrank. Wir entscheiden uns für BBQ all you can eat, für die Kinder Cola und für uns 1 Pint Bier. Pappsatt gehen wir dann noch in das Casino ein paar Dollar verspielen – ist uns auch gelungen!

Gegen 22:30 Uhr gehen wir zurück zum Camper. Als wir zur Tür rauskamen traf uns ein Dampfhammer. Es sind noch gut 30 Grad mit einem leichten Wind. Fühlt sich wie ein Fön an. Wir lassen im Camper die ganze Nacht die Klimaanlage laufen. Was für ein Unterschied, letzte Nacht noch mit Heizung und heute Klimaanlage.

Tag 6: Samstag 2. August 1997 Bryce Canyon

Gegen 08:30 gehen wir zum Casinorestaurant frühstücken. Es ist schon wieder oder immer noch heiß mit 30 Grad. Diese Hitze wird uns die nächsten Tag begleiten. Es ist eine trockene Hitze, also zum Aushalten. Frühstück ist richtig amerikanisch: Toast in Ei mit Mandeln und Cornflakes gebacken, Sirup, Bratkartoffeln, Pancakes, Kaffee ohne Ende und und und. Kostete $2,99 p. Person.

Dann machten wir uns auf den Weg zum knapp 100 Meilen entfernten „Zion NP“. 100 Meilen sind etwa 160 Kilometer. Man sollte sich in den USA angewöhnen in Meilen zu denken, ist besser sonst erschrickt man auch schon mal bei 640 km. Sind dann aber nur 400 Meilen.

Wir fahren auf der I-15 und wollen noch einkaufen bevor wir Las Vegas verlassen. Etwa die letzte Ausfahrt fahre ich runter von der Interstate. Nach wenigen hundert Metern sehe ich links einen Supermarkt und fahre auf den Parkplatz. Als wir aussteigen sehen wir überall nur Farbige Amerikaner. Nicht dass wir etwas gegen Farbige haben, aber wir sind es einfach nicht gewöhnt nur Farbige Mitmenschen zu sehen. Wir gehen in den Supermarkt und teilen uns auf um schneller vorwärts zu kommen. Manuel und ich gehen zur Fleischtheke, Bea und Caroline kaufen den Rest ein. Ich stelle mich an der riesigen Fleischtheke an (bestimmt 40 Meter lang), merke aber dass man einen Nummernzettel ziehen muss wie bei uns in der Zulassungsstelle. Wie ich so zu dem Zettelkasten gehe sehe ich seitlich einen riesigen Menschen auf mich zukommen. Es ist ein baumlanger Kerl von gut 2 Meter und bestimmt 130 Kg. Ich lasse ihm lieber den Vortritt. Er sagt ich solle zuerst, nein sage ich er solle zuerst. So geht es eine Zeitlang hin und her. Dann zieht er eine Nummer und gibt sie Manuel. An der Theke stehen wir nebeneinander und unterhalten uns „ wo kommt ihr her? Wo wollt ihr hin? Wie lange seid ihr schon in den USA? Wie lange bleibt ihr? usw. usw.“. Nach gut 15 Minuten sind wir an der Reihe und kaufen Steaks ein. Die sind so riesig, da reicht 1 Steak für uns vier. Wir verabschieden uns von dem freundlichen Riesen und suchen den Rest der Familie. Mit vollem Einkaufswagen gehen wir zur Kasse und laden alles auf das Band. Ich bezahle mit Kreditkarte, aber es funktioniert nicht, kann ja mal passieren. Ich habe aber Travellerschecks im Auto und gehe sie holen. Als ich zurück komme steht eine Riesenschlange hinter meiner Frau und den Kindern. Auch hier das gleiche wie an der Fleischtheke “wo kommt ihr her? Wo wollt ihr hin? usw.“ Irgendwann sagt die Kassiererin ich müsse mit den Travellerschecks zum Marktmanager zum Gegenzeichnen. Also los zum Manager. Wieder das gleiche Spiel „woher – wohin usw.“. Als ich endlich zurück zur Kasse komme steht immer noch alles hinter uns und wartet dass wir bezahlen. Ganz ehrlich; in Deutschland undenkbar. Da hätte alles sofort nach einer weiteren Kasse geschrien. Amerikaner sind sehr geduldige Menschen und stehen ohne Murren in einer Warteschlange. Nicht nur hier. Und freundlich sind sie auch.

Nach diesem tollen Erlebnis setzen wir unsere Fahrt I-15 North fort. Wir fahren durch eine sehr karge Landschaft mit hohen Tafelbergen links und rechts.

tafelberge

Mitten in dieser Wüstenlandschaft kommen wir durch „Mesquite“, eine kleine Stadt an der Grenze zwischen Nevada, Utah und Arizona. Diese Kleinstadt ist durch intensive Bewässerung überall grün, sogar 3 Golfplätze gibt es. Das sehen wir auf unserer Rundreise immer wieder- mitten in Wüstenlandschaften ein Golfplatz. Zum Teil über 100 Kilometer wird Wasser für Vergnügungen transportiert. Für Las Vegas wurde extra ein Staudamm gebaut, dazu später mehr. Aber die Amerikaner leben so als hätten sie noch eine zweite Erde in Reserve.

Wir verlassen also Nevada, fahren ein kleines Stück durch Arizona und kommen nach Utah. Das sind jetzt schon  4 Staaten am 4. Tag. An den Staatsgrenzen ist auf den Interstates immer ein „Welcome Center“. Hier gibt es jede Menge Infomaterial, die freundlichen Angestellten haben gute Tipps (übrigens fast alle ehrenamtlich wie so vieles in den USA) und rufen sogar für die Reisenden in Motels an. Tolle Einrichtung. Getränke sind meistens gratis (Kaffee, Saft, Wasser). Hier gibt es sogar preiswerte Hamburger für 79 Cent. Coke ist mit „refill“, das heißt man bezahlt den ersten Becher und kann so oft nachfüllen wie man möchte. Ist ideal wenn Kinder dabei sind, man muss nicht immer wieder nein sagen. Wir sind jetzt auch in einer anderen Zeitzone (Mountain Standart Time) und stellen unsere Uhren 1 Stunde vor.

Gegen 14:00 Uhr fahren in den Zion NP. Zion NP

Der Zion ist traumhaft schön, wahnsinnige Gesteinsformationen mit kleinen Bäumchen. Die Felsen bestehen überwiegend aus Sandstein.

Zion 2Zion 3Zion 4   

Im Park fährt man durch einen Tunnel, der kostet $10 extra. Der Parkeintritt ist ja mit unserem Golden Eagle abgedeckt.

Nach einer kurzen Rast verlassen wir den Park. Vor uns die nächsten Berge und eine Hochebene. Wir kommen an einer Ranch vorbei und hier weiden Bisons. Sie gehören zur Ranch und sind keine wilden Bisons. Es sind die ersten Tiere die wir sehen außer den bekannten Streifenhörnchen.

Bisons

Vor uns liegt der „Mt. Carmel“, ein riesiges Kalksteingebirge. Rechts von uns sehen wir schon die Berge des Bryce Canyon, die Landschaft wird auch etwas grüner. Wir erreichen unseren Campground vor dem Bryce Canyon. Er ist anscheinend noch ziemlich neu, es gibt keine Bäume. Dafür liegt er an einem kleinen Fluss. Auf dem Campground gibt es einen Shop mit allerlei Indianerutensilien: Decken, Schuhe, Hüte. Auch riesige Rinderhörner. Wäre sicher ein schönes Souvenir, aber passt leider nicht in unsere Koffer.

Es gibt hier Trinkwasser das nicht gechlort ist. Wir lassen unser Wasser aus dem Frischwassertank ab und füllen den Tank mit frischem Wasser. Der Tag verabschiedet sich mit einem tollen Sonnenuntergang mit Regenbogen. Mit dem Sonnenuntergang kommen auch hunderte kleiner Mücken. Es sind keine Stechmücken, aber lästig sind sie. Also noch mal alle man auf Mückenjagd und dann schlafen.

Tag 7: Sonntag 3. August 1997 Bryce Canyon, Petrified Forest, Anasazi

Nach dem Frühstück geht es zum "Bryce Canyon". Wir fahren durch einen Wald zum „Inspiration Point“.

Bryce NP 1

Uns erwartet ein grandioser Blick über die vielen kleinen Bergspitzen.

Bryce 2

Von hier gibt es einen „Rim Trail“ zum „Bryce Point“.

Bryce 3

Von hier hat man den bekannten Postkartenblick auf den Bryce Canyon. Man glaubt z. B. die Akropolis oder Gnome in den Gesteinsformationen zu erkennen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Überall stehen Tafeln die erklären wie die Türmchen und Grotten entstanden sind.

Bryce 4

Bryce 5Bryce 6Bryce 7

Inzwischen sind viele Wolken in allen möglichen Farben aufgezogen und die Temperatur ist auf 20 Grad gefallen. Es zieht ein Gewitter auf und als die ersten Tropfen fallen gehen wir zurück zum Camper.

Gegen 13:00 Uhr beschließen wir den Bryce Canyon zu verlassen und schauen uns im Visitor Center noch eine Ausstellung zur Fauna und Flora des Parks an. Hier sehen wir zum ersten Mal einheimische Tiere wie Adler, Berglöwe und Schwarzbär. Sind leider alle ausgestopft.

Weiter geht es auf dem Hwy 12 east zum „Escalante Petrified Forest State Park“.

Petrified Forest

Hier liegen überall versteinerte Baumstücke die zum Teil schon Millionen Jahre alt sind.

Holz aus Stein

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel dem „Anasazi State Park“ in der Nähe von Boulder fahren wir über die schmalste Stelle des Highways. Die Straße ist gerade so breit dass 2 Fahrzeuge aneinander vorbeikommen, links und rechts sind viele Schluchten und ab und zu ein kleiner Canyon mit Gras oder Büschen.

Escalante 1Escalante 2

Im Anasazi State Park ist eine Indianersiedlung nachgebaut. Anasazi ist eine indianische Kulturtradition in den US-Bundesstaaten Utah, Colorado,New Mexico und Arizona. Die Siedlung gibt sehr gute Einblicke wie die Indianer früher gelebt haben, Caroline versucht mit den alten Werkzeugen Mehl zu mahlen. War sehr anstrengend, da haben wir es heute einfacher Tüte aufreißen – fertig.

Anasazi 1Anasazi 4Anasazi 2

Anasazi 3 

Anasazi 5

Um 16:00 fahren wir zum „Thousand Lakes RV- Park“ in Torrey. Auf dem Weg dahin sehen wir endlich wieder Wiesen und kleine Wälder obwohl wir noch auf etwa 3000 Meter sind. Wir sehen einen Hirsch, er steht direkt an der Straße und lässt sich durch uns nicht stören. Die Felsen an einem ausgetrockneten Fluss haben sehr unterschiedliche Farben.

Torrey ist eine Kleinstadt am Rande des „Capitol Reef NP“. Der RV- Park ist sehr schön angelegt, man hat einen wunderbaren Blick auf den „ Thousand Lake Mountain“.

Thousand lakes

Am Haus des Besitzers hängen überall kleine Vogeltränken. Sie sind mit Zuckerwasser gefüllt und werden von kleinen Kolibris umschwirrt. Die Kolibris nennt man hier „Hummingbirds“.

Hummingbirds

Hier wollen wir 2 Tage bleiben, kostet $38. Heute der nächste Grillversuch, es gibt T- Bone und Schweinesteaks.

Tag 8: Montag 4. August 1997 Ruhetag Torrey Thousand Lakes RV- Park

Wir schlafen etwas länger. Zum Frühstück gibt es frischgebackene Muffins. Die backt die Frau des RV- Park Besitzers jeden Morgen. Schmecken fantastisch. Der Parkbesitzer nennt seine Frau liebevoll Muffin- Mama, stimmt wirklich.

Es regnet leicht, also ist Wasch- und Flickstunde. Die Waschmaschine ist riesig und kostet $1, der Trockner nur 25 Cent. Für 1 Waschladung benötigt man 1 Päckchen Waschpulver für 90Cent. Nach 30 Minuten ist die Waschmaschine fertig, warum dauert das in Deutschland eigentlich solange.

Zum Mittagessen gibt es Suppe und Vanillepudding. Den Pudding hat Bea in der Mikrowelle gekocht. Dauerte aber länger wie bei uns, liegt wahrscheinlich an den 110V. Die Kinder gehen nach dem Essen in den beheizten Pool, Bea und ich wollen nach Torrey laufen zum Bankautomat. Sind ca. 3 Km. Unterwegs fängt es wieder zu regnen an, aber wir haben ja Regenjacken dabei. Am Bankautomat bei der Tankstelle angekommen wird aus dem leichten Regen ein richtiger Wolkenbruch. Wir trinken noch einen Kaffee und hoffen dass es nur kurz schüttet. Nach einer halben Stunde hört es auf und wir machen uns auf den Rückweg. Überall stehen kleine Seen, die Kanalisation schafft die Wassermassen nicht. Da es hier rote Erde gibt ist es eine schlammige, rote Brühe. Also Hosenbeine hochkrempeln und durch die Fluten. Manches Mal bleiben wir im Schlamm stecken und müssen die Schuhe aus dem Dreck ziehen. Wenigstens bleibt es trocken und so kommen wir ziemlich dreckig zurück zum RV- Park.

Tag 9: Dienstag 5. August 1997 Capitol Reef – Moab

Wir frühstücken bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Keine dunklen Wolken mehr in Sicht. Wir telefonieren an einer Telefonzelle in Torrey mit zuhause. In Deutschland ist es auch schön warm. Dann geht es zu unserem heutigen Ziel, dem RV- Park in Moab. Auf den Highways 24, 50 und 191 durchfahren wir das „Capitol Reef“. Hier hat man angeblich den weitesten Blick der ganzen USA – 245 Kilometer. Kommt durch die klare Luft hier oben. Leider ist es heute etwas diesig durch den Regen gestern, aber trotzdem herrliche Gegend. Überall noch Schlammreste auf den Straßen von dem Wolkenbruch. Auf dem Hwy 50 übernimmt Bea auch mal das Steuer des RV und dann kommt ein Stück Interstate. War ihr ganz schön mulmig mit dem großen Camper und den vielen Autos. Nach 50 Kilometer kommt ein Parkplatz und gibt mir schnell den Schlüssel. Das war es dann für den Rest der Reise mit Fahrerwechsel.

Capitol Reef 1

Capitol Reef 2

Capitol Reef 3Fluß

Bea fährt

Gegen 12:30 kommen wir in Moab an und fahren erst einmal zum Supermarkt unsere Vorräte auffüllen. Fleisch und Eier sind hier anscheinend überall preiswert. Anschließend essen wir noch Hamburger bei Mc Donald. Es ist inzwischen sehr heiß geworden (35 Grad) deshalb lassen wir unseren Plan heute noch zum „Arches NP“ zu fahren fallen und fahren direkt zum „El Portal RV Park“.

Da wir auch auf diesem Campground einen Grill neben dem Platz haben versuche ich wieder mal ein Grillfeuer anzuzünden. Will einfach nicht richtig brennen. Da kommt ein netter Nachbar und gibt mir seine Grillkohle. Die sind anscheinend in irgendetwas getränkt. Man legt sie einfach auf den Grill und zündet sie an. Schon brennt der ganze Haufen. Sie heißen Match-Lite, gibt es aber nicht in Deutschland. Jetzt klappt es mit dem Grillen und dem netten Nachbarn sowieso. Nur die Stechmücken sind sehr gefräßig. Zum Campground gehören 2 Weiher, deshalb gibt es Tausende Stechmücken. Wir essen unsere Steaks lieber im Camper. Dabei wäre es so schön gewesen draußen zu essen.

Tag 10: Mittwoch 6. August 1997 Arches NP

Gegen 08:00 Uhr frühstücken wir ziemlich zerstochen. 1 Stunde später sind wir am Eingang zum Arches NP. Dort windet sich eine Straße den Berg hinauf, vorbei an versteinerten Sanddünen

DünenArches 1

sind die ersten seltsamen Steinformationen zu sehen. Ist erstaunlich wie die dicken Steine auf dünnen Steinsäulen balancieren.

Arches 2

Der bekannteste heißt auch „Balanced Rock“.

Balanced Rock

Andere sehen wie Tierschädel oder ein schlafender Hund aus.

SchädelFuchur

Der hier könnte ein Adler sein.

Adler

Es gibt im Park über 2000 Arches mit mindestens 3 Fuß = 90cm Durchmesser. Der Landscape Arch ist mit 92 Metern Spannweite einer der größten Bögen der Welt.

Dann kommen wir zu den Windows.

Windows 1

Window 2

Window 3Window 4

Es ist schon überwältigend was die Natur hier geschaffen hat. Um die „Delicate Arch“ zu sehen müssen wir den Camper stehen lassen. Es ist schon wieder sehr heiß und es ist wichtig genügend Flüssigkeit mitzunehmen. Wir wandern den Berg hinauf und stehen gegenüber der Delicate Arch. Unter uns ein großes Tal. Die Felsen sind in Jahrmillionen vom Wasser glattgeschliffen worden.

glatt geschliffen

Auf der anderen Seite ist die Delicate Arch zu sehen. In klaren Nächten kommen viele Menschen hierher um Bilder mit dem Sternenhimmel zu machen. Mit dem Bogen zusammen sieht das super aus.

Delicate Arch

Delicate Arch 2

Unser Weg zur „Landscape Arch“ führt uns durch eine enge Schlucht. Vor einigen Jahren konnte man noch zu den Bogen gehen. Nachdem 1991 aber ein großes Stück abgebrochen ist, wurde der Bereich gesperrt da es zu gefährlich geworden ist.

Landscape 1

Landscape 2

Zurück am Camper essen wir die kalten Steaks mit Kartoffelsalat. Außer Caroline haben alle Sonnenbrand. Die Sonne strahlt sehr intensiv, immerhin sind wir auf gut 2000 Meter.

Wir fahren zurück nach Moab. An der Tankstelle tanke ich den Camper voll. Die Anzeige bleibt bei 35 Gallonen stehen. Mein Tanknachbar fragt ob ich Kapitalist bin. Einheimische tanken anscheinend nie voll, naja 35 Galonen sind ja auch fast 130 Liter. Dass es doch 1 Gallone zu wenig war sollte sich später zeigen. Nach einem kurzen Stopp am Supermarkt um diese speziellen Grillis, Getränke und Insektenabwehrspray (Bug Spray)zu kaufen, fahren wir nach „Canyonlands“. Wir fahren über eine riesige Mesa mit herrlichen Ausblicken. Interessant sind die sogenannten „Needles“ die teilweise wie ausgerissene Zähne aussehen.

Canyonlands 1Canyonlands 2

Canyonlands 3Canyonlands 4

Canyonlands 5Canyonlands 6

Canyonlands7canyonlands 8

Needles

Da unsere Kinder inzwischen etwas lustlos geworden sind fahren wir zurück zu unserem Campground in Moab.

Zum Campground gehören auch 2 Fischweiher. Manuel will an einem Weiher angeln. In dem größeren Weiher sind schöne große Forellen, kostet aber $4 pro gefangener Forelle. Hier angeln alle mit Fliegenruten. An dem anderen Weiher kostet es nichts, hier sind kleine Forellen drin. Wir hatten uns unterwegs 2 einfache Komplettangeln für je $10 gekauft. Da wir keinen Köder hatten habe ich Manuel schnell etwas Angelteig gemacht und er zieht los. Ich dachte, na dann ist er die nächste Stunde beschäftig, mit dem Teig fängt er bestimmt nichts. Keine 10 Minuten später kommt er mit einer schönen großen Forelle zurück und strahlt über das ganze Gesicht.

manuels Forelle

Schnell flitzt er wieder zum Teich und kaum 10 Minuten später hat er schon wieder eine. Und die Profis mit ihren Fliegenruten staunen nicht schlecht wie einfach angeln ist mit etwas Teig.

1 Forelle wird heute gegrillt, Feuer machen kann ich ja jetzt (grins).

Tag 11: Donnerstag 7. August 1997 Monument Valley

Gegen 9 Uhr verlassen wir unseren Campground Richtung „Monument Valley“. Es war eine ruhige, angenehme Nacht nachdem wir alle Stechmücken im Camper erschlagen hatten. Ich war auch das Versuchskaninchen für das amerikanische Bug Spray. Es hat super gewirkt.

Wir fahren Richtung Süden auf dem Hwy 191. Kurz vor Monticello biegen wir rechts ab zum „Newspaper Rock“. Hier haben Indianer über Jahrhunderte auf den Felsen ihre Nachrichten gemalt. Einige Indianerfrauen bieten Indianerschmuck an.

Newspaper Rock1Newspaper 2

Newspaper 3Newspaper 4

Etwas weiter auf unserem Weg haben wir eine Road Construction von 9 Meilen. Das Besondere ist der „Flagman“. Statt einer Ampel steht hier jemand, also der Flagman, und hält ein Stoppschild hoch. So wird hier der einspurige Verkehr geregelt. So lange Baustellen sieht man sehr häufig in den USA, ab und zu müssen auch Gefangene im Straßenbau arbeiten. Dann stehen Schilder “State Prisoner working“ und es ist verboten anzuhalten oder jemand mitzunehmen. Undenkbar in good old Germany.

Gravel Road

Als die Baustelle zu Ende ist kommen uns 2 halbe Häuser entgegen. Das sind Haushälften auf Tiefladern. Sie werden am Zielort einfach zusammen geschraubt und schon steht das Haus.

1. Hälfte2. Hälfte

Kurz nachdem wir auf den Hwy 163 abgebogen sind fahren wir zum „Goosenecks State Park“. Der San Juan River hat sich hier tief in die Felsen gegraben und die vielen Windungen sehen aus wie gebogene Gänsehälse, eben Goosenecks.

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Gooseneck1Gooseneck2

Gooseneck3

Nur wenige Kilometer weiter ist eine sehr interessante Felsformation zu sehen, der „Mexican Hat“. Es sieht wirklich aus wie ein Sombrero. Auch die Felsen ringsherum haben eine schöne Zickzack Zeichnung.

mexican HatZickzack

Immer weiter auf dem Hwy 163 durchfahren wir das Monument Valley. Nach Bryce Canyon und Arches NP reizt es uns nicht hier auszusteigen. Vielleicht auch weil man die Felsformationen aus vielen Filmen kennt. Leider habe ich es verpasst ein Bild von der Straße zu machen mit den vielen ups and downs.

Monument Valley1

Monument Valley 2

Monument3

Monument4

Monument5

Monument6

Monument7

Monument8

In Gouldings machen wir Rast. Ist ein trostloser Ort, nur einige Motorhomes und ein nachgebauter Indianer „Hogan“. Das ist eine halbrunde Erdhütte in dem früher die Indianer wohnten. Ganz ehrlich, viel besser wohnen sie heute oft auch nicht. Einfache Hütte oder Motorhome und 3-4 Satelittenschüsseln auf dem Dach.

Monument9

Wir wollen heute noch nach Page am „Lake Powell“. In unserem Reiseführer von Triple A steht ein RV- Park. Ich rufe da an, leider ist alles belegt. Aber es muss doch mehr wie einen RV- Park dort geben, also fahren wir einfach da hin. Zur Not haben wir ja einen Camper.

An der Grenze zu Arizona müssen wir die Uhren wieder um 1 Stunde zurückstellen (Pacific Time). Wir haben auch einen RV- Park am Stadtrand von Page gefunden. Zur Freude unserer Kinder hat er einen Pool. Seit Torrey haben sie darauf verzichten müssen. Da es noch 35 Grad sind ist es eine schöne Abkühlung. Heute bleibt auch die Küche bzw. der Grill kalt. Wir werden in Page Essen gehen. Wir wollen auch 3 Nächte auf dem Campground am Lake Powell bleiben.

Tag 12: Freitag 8. August 1997 Lake Powell

Nach dem Frühstück fahren wir erst einmal einkaufen. Hier gibt es sogar Baguette. Endlich einmal Brot mit einer festen Kruste. So richtig gewöhnt man sich einfach nicht an das weiche Toastbrot.

Nach dem Einkaufen fahren wir zur Staumauer. Die ist riesig. In der Staumauer ist ein Kraftwerk das man besichtigen kann. Mit einem Aufzug geht es bis zur Sohle. Hier unten ist ganzjährig eine gleichbleibende Temperatur von 10 Grad.

Staumauer

Kraftwerk

Über die Brücke neben der Staumauer fahren wir auf die andere Seite des Canyon. Wir fahren zum Strand und erkundigen uns nach einer Bootstour. Es gibt am Lake Powell tolle Canyons wie Antelope und Navajo die man nur mit dem Boot erreicht. Leider sind alle Boote ausgebucht – Wochenende.

Also nehmen wir ein Bad in dem angenehm warmen Lake Powell.

lake Powell 1lake Powell 2

Zurück auf dem Campground verschwinden Caroline und Manuel sofort wieder im Pool. Heute können wir zum ersten Mal draußen sitzen und erleben einen herrlichen Sonnenuntergang.

Tag 13: Samstag 9. August 1997 Ruhetag

Um 08:30 ist es schon 25 Grad und so frühstücken wir im Freien. Anschließend fahren wir wieder an den Strand. Die Kinder baden und ich hole mir einen Angelschein. Die Fische hier mögen meinen Angelteig nicht, also gibt es heute Abend wieder Riesensteaks.

Zurück auf dem Campground gehen die Kinder wieder zum Pool und Bea in die Laundry zum Wäsche waschen. Das Päckchen Waschpulver kostet hier sogar nur 50 Cent, Arizona ist bei vielen Dingen preiswerter wie Utah.

Ich lege unsere Riesensteaks in der Zwischenzeit auf den Grill. Dauert ewig, so dick sind sie. Nachdem Essen legen sich unsere Kinder gleich ins Bett. Hier gibt es keine Diskussionen wie zu Hause. Sie sind abends so müde das sie freiwillig ins Bett gehen. Als es dunkel wird blitzt es überall, gegen 22 Uhr fängt es an zu regnen. Es sind immer noch 28 Grad und schwül. Später geht der Regen in ein kräftiges Gewitter über.

Tag 14: Sonntag 10 August 1997 Grand Canyon

Um 08:00 Uhr starten wir Richtung „Grand Canyon“. Auf dem Hwy 89 Richtung Süden fahren wir durch Indianerland. In Cameron biegen wir rechts ab auf den Hwy 64 und erreichen nach 3 Stunden den „East Rim“, der östliche Eingang zum Grand Canyon. Inzwischen ist das Wetter immer schlechter geworden, tiefschwarze Wolken wechseln sich mit der Sonne ab. Die ersten Blicke in den Grand Canyon sind atemberaubend.

East Rim

Wir fahren etwa 25 Meilen an der Schlucht entlang bis zum "Desert View". Neben dem „Watchtower“ sind Überreste der frühen Besiedlung durch Indianer zu besichtigen.

WatchtowerMuseum

Ruine 1Ruine 2

Auch von hier hat man herrliche Aussichten in den Canyon.

View Point

Weiter geht es zum „South Rim“. Wir sehen gerade noch einen Zug der „Grand Canyon Railway“ einfahren. Sie verkehrt zwischen Williams und South Rim.

Grand canyon RR

Danach fängt es zu regnen an, nein es schüttet. Zum Glück waren wir noch im Camper.

South Rim im Regen

Nach einer halben Stunde lässt der Regen nach, aber jetzt kommt Nebel. Der Grand Canyon ist total zugezogen und es sieht auch nicht aus als ob das in den nächsten Stunden besser wird.

Wir beschließen weiter zu fahren. Auf dem Weg zum „Hoover Dam“ wechseln sich Sonne und Sturmregen immer wieder ab. Es ist manchmal gar nicht einfach den großen Camper auf der Straße zu halten.

Nachmittags überqueren wir den Hoover Damm. Das Wasser der Talsperre und der erzeugte Strom sind hauptsächlich für Las Vegas. Auf der anderen Seite geht es den Berg hinauf durch Boulder City. Überall liegt roter Schlamm neben der Straße. Hinter Boulder City geht es auf der I- 95 Richtung Las Vegas. Auch hier muss ein fürchterliches Unwetter gewütet haben, auf der Gegenspur liegt bis zu einem halben Meter hoch der rote Schlamm. Man ist dabei mit Schneeräumfahrzeugen den Schlamm von der Fahrbahn zu räumen. Die Sonne brennt aber schon wieder mit 35 Grad herunter.

Gegen 18:00 Uhr fahren wir auf unseren Campground am „Circus Circus“ den ich von unterwegs telefonisch reserviert hatte. Damals war das Circus Circus noch etwa die Mitte des Las Vegas Boulevard (Strip). Bei unseren späteren Besuchen lag der Circus einsam am Ende des Strips, die Hotels hatten sich inzwischen bis zum Flughafen ausgedehnt.

Nachdem wir unseren Camper geparkt haben wollen wir uns das nächtliche Las Vegas anschauen. In allen Casinos kann man essen: Frühstück (Breakfast) $2,99, Mittagessen (Lunch) $3,99 und Abendessen (Dinner) $4,99. Die Mahlzeiten werden als Buffet angeboten, man muss allerdings 45 bis 60 Minuten anstehen um in die Restaurants zu kommen. Nach dem Abendessen schlendern wir an den Casinos entlang und staunen über die vielen bunten Lichter und Shows vor einigen Hotels wie z.B. die Piratenshow vor dem „Treasure Island“ oder der Vulkanausbruch am „Mirage“.

LV MIrage

LV Treasure Island

LV U- BootLV Kasino

LV Rivera

Tag 15: Montag 11. August 1997 Las Vegas

Heute bleiben wir in Las Vegas. Um 9 Uhr sind es schon wieder 30 Grad, um 6 Uhr waren es noch 24 Grad. Wir fahren zur Belz Outlet Mall. Hier sind 140 Factory Outlets, zur damaligen Zeit die größte Mall der Welt. Gegen 16:30 Uhr verlassen wir völlig geschafft und mit vielen Tüten die Mall und fahren zurück zum Circus Circus.

Jetzt wollen wir uns Las Vegas bei Tag ansehen. Wir fahren mit einem Trolly Bus. Kostet $1,30 und ist ein „Hop on Hop off“, das heißt man kann überall zusteigen und aussteigen und wieder zusteigen und wieder aussteigen. Las Vegas am Tag ist auch schön aber irgendwie fehlt das Flair der vielen Lichter (über den vielen Strom der hier verbraucht wird darf man nicht nachdenken). Am „New York New York“ ist eine Achterbahn die um das ganze Hotel fährt.

LV New York New York

Die Kinder würden gerne mitfahren. Als sie aber die Warteschlange sehen und ca. 1 Stunde warten müssten lassen sie es lieber sein. Sehr schön ist auch das „Excalibur“ das wie ein Märchenschloss aussieht.

LV Excalibur

1997 war das Hotel „Luxor“ das letzte am Las Vegas Boulevard. Das Luxor sieht aus wie eine Pyramide komplett aus Glas.

LV Luxor1

LV Luxor2LV Luxor3

Als es Zeit zum Abendessen wird versuchen wir es im Treasure Island (mindestens 1 Stunde Wartezeit), dann im Flamingo (ebenfalls mindestens 1 Stunde) und gehen dann zu Burger King. Danach schlendern wir am Mirage vorbei mit tollem Vulkanausbruch und bestaunen die ganzen Lichtershows an den Hotels. Heute sind unsere Kinder zum ersten Mal überhaupt nicht müde, sie freuen sich auf einen Besuch im Kasino. Im Circus Circus ist in der oberen Etage ein Halle mit Spielautomaten für Kinder. Auch Zirkusvorstellungen werden geboten. Während die Kinder hier spielten sind Bea und ich in die untere Etage zu den Spielautomaten. Spaß hat es gemacht aber wir haben nur an Erfahrung gewonnen. Vorher hatten wir schon im Flamingo gespielt, Caroline hatte sogar $12,50 gewonnen. Leider wurde sie erwischt, spielen dürfen nur Erwachsene. Kinder müssen hinter einer weißen Linie bleiben die etwa 1 Meter außerhalb der Automaten verläuft. Sie dürfen noch nicht einmal neben einem Spieler stehen und nur zuschauen. An den Automaten darf auch geraucht und Alkohol getrunken werden, hinter der weißen Linie ist das alles verboten. Irgendwie ein bisschen bekloppt die Amis mit ihren Gesetzen. Jedes Kasino hat Plastikbecher für die Geldstücke mit dem Logo des Hotels. Das sind sehr schöne Souvenirs. Man wandert damit von Automat zu Automat und versucht sein Glück. Gespielt wird mit 25 Cent Stücken, den sogenannten Quarter. Man sollte in den USA immer ausreichend Quarter einstecken haben da vieles damit bezahlt wird (Telefon, Waschmaschine). Es gibt auch Spielautomaten für 10 Cent, sogar mit 1 Cent kann man spielen.

23:45 Uhr gehen wir alle total geschafft ins Bett

Tag 16: Dienstag 12. August 1997 Geisterstadt Calico

Am Vormittag sehen wir uns noch einige Hotels von innen an und verlassen gegen Mittag Las Vegas. Es geht auf der I-15 south Richtung Los Angelos. In „ Baker stoppen wir an einem Burger King. In Baker steht das größte Thermometer der Welt. Wir sind jetzt auch wieder in Kalifornien. Von hier kann man in das "Death Valley" fahren, dürfen wir aber nicht mit dem Camper. Einen Vorgeschmack von der Hitze im Death Valley bekommt man aber in Baker, es ist sehr sehr heiß: 112 Grad Fahrenheit = 44,4 Grad Celsius im Schatten.

Baker

Weiter geht es auf der I-15. Bevor wir die Geisterstadt „Calico“ erreichen fahren wir an dieser Ausfahrt vorbei. Da wollte wohl jemand ganz hinten im Telefonbuch stehen.

Straßennamen

Calico ist eine Geisterstadt. Sie wurde 1881 gegründet und bereits 1907 wieder verlassen. Damals wurde hier Silber und Salpeter geschürft. In der Blüte haben hier 1200 Menschen gelebt.

Calico1Calico2

Calico3

In einem ehemaligen Stollen ist zu sehen wie die Menschen hier gearbeitet haben, mache wohnten wohl auch in den Stollen.

Calico4Calico5

1 Haus ist besonders interessant. Entweder war der Besitzer Inhaber des Saloons oder Alkoholiker. Jedenfalls war das eine ungewöhnliche Form von Recycling im 19. Jahrhundert.

Calico6

Mehrmals am Tag wird ein „Gunfight“ auf der Plaza von Calico aufgeführt. Die Geschichte handelt von einem Sheriff und einem Gangster die als alte Männer noch einmal zu einem Revolverduell gegeneinander antreten. Sie sind aber inzwischen so klapprig das sie immer vorbei schießen obwohl sie nach jedem Schusswechsel aufeinander zugehen. Wie die Geschichte ausgeht erzähle ich nicht, besucht einfach Calico and schaut euch den Gunfight an.

Calico 7

Zum Abschluss haben Manuel und ich noch Gold gewaschen. Kostete $5 pro Person und den größten Nugget durfte jeder behalten. Ist ein schönes Souvenir, aber gar nicht so einfach mit der Waschschüssel.

Gold waschen

Der Besuch in Calico ist empfehlenswert, aber sehr heiß. Also immer genug Wasser dabei haben. Zurück auf der Interstate sollte es jetzt die letzten 120 Meilen in einem Stück nach Anaheim gehen. Aber kaum auf der Autobahn ging plötzlich der Motor aus. Kein Sprit? Kann doch gar nicht sein, die Tankanzeige steht doch auf ¼. War aber doch so, ich hatte die Anzeige falsch verstanden. Was sollte ich jetzt tun? Ich sah mich schon wie bei einem Werbespot von ARAL mit dem Lied „I’am walking“ an der Straße entlang wandern. Die Autobahn war leicht abschüssig und deshalb wollte ich versuchen den Camper die 3 Km bis zur nächsten Ausfahrt rollen zu lassen. Der Wagen rollte auch aber was erwartete uns an der Ausfahrt? Als wir uns der Ausfahrt näherten sahen wir etwa 50 Meter weiter eine Tankstelle. Aber davor war eine Straße die ich zu überqueren hatte. Hoffentlich kommt kein Auto das ich mit Schwung auf die Tankstelle rollen kann! Wir hatten Glück, es kam kein Auto. Leider lag die Tankstelle auf einer Anhöhe und der Wagen rollte gerade so mit der Front bis zur 1. Zapfsäule. Der Schlauch reichte nicht bis zum Tank. Ich also rein in die Tankstelle und nach einem Ersatzkanister gefragt. Die Frau hinter Theke war Mexikanerin und verstand kein Wort Englisch. Mit allerlei Gesten deutete sie mir an, ich sollte in die Werkstatt nebenan gehen. In der Werkstatt war ein Mexikaner, anscheinend ihr Mann. Der verstand auch kein Wort, zum Glück stand aber ein Benzinkanister herum. Ich deutete darauf und er nickte. Mit dem Kanister bewaffnet (5 Liter) bin ich zurück zu unserem Camper. Wie oft musste ich wohl den Kanister füllen bis genug Sprit an die Benzinpumpe kam um ein paar Meter vorwärts zu fahren. Ich hatte Glück, bereits 1 Kanister reichte und ich konnte an die Zapfsäule vorfahren. Jetzt kam der nächste Schreck – ich hatte ausgerechnet die teuerste Tankstelle unsere gesamten Reise erwischt. Die Gallone kostete $1,57, aber Strafe musste anscheinend sein. Ich tankte aber nur halbvoll, es musste ja nur für die restlichen 50-60 Meilen reichen. Danach habe ich meistens getankt wenn die Anzeige halbvoll angezeigt hat.

Gegen 19 Uhr erreichen wir den "Anaheim Resort RV Park" und bekommen einen schönen Stellplatz. In Anaheim ist der älteste Disneyland- Park.

Tag 17: Mittwoch 13. August 1997 Disneyland LA

Von unserem Campground geht ein Shuttle zum Park. Kostete $2 pro Person für Hin- und Rückfahrt. Der Eintritt für 2 Tage und 4 Personen kostete $243.

Disney1

Je nach Attraktion haben wir Wartezeiten von 30 Minuten bis 2 Stunden. Oft täuscht die Länge der Warteschlange. Manchmal denkt man die ist ja höchstens 30 Minuten lang, aber im Inneren des Gebäudes geht es noch mal doppelt so lang weiter. Es ist sehr heiß, wieder über 30 Grad. Der Rucksack ist voll mit Getränken, aber schon gegen Mittag ist alles leer. Ständig laufen Angestellte des Parks neben den Warteschlangen her und bieten Getränke und Obst an. Eine Banane oder ein kleine Flasche Wasser kosten 1 Dollar.

Hier einige Bilder aus dem Park:

Yellow Submarine mit Unterwasserfahrt

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Elektroautos

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Fahrt mit dem Mississippidampfer

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Toon- City mit Roger Rabbit

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Ein Fort

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Achterbahn (Roller Coaster)

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Haus der Schweizer Familie Robinson

Disney9Disney10

Die abendliche Parade

Abendparade

Nach der Parade sind wir mit dem Shuttle zurück zu unserem Campingplatz. Im Camper wartet eine unangenehme Überraschung – der Schmutzwassertank ist voll und es stinkt ordentlich. Also schnell etwas Schmutzwasser in den Gully ablassen da hier keine Dumpstation ist. Die Kinder gehen in der Zwischenzeit zu den Duschen des Campground, kommen aber unverrichteter Dinge zurück. Die Duschen waren sehr schmutzig, das erste Mal auf der Reise das die sanitären Anlagen nicht gepflegt waren. Also nur Katzenwäsche, da ich den Tank erst richtig im Hellen entleeren möchte, und schnell ins Bett. Alle waren sehr müde und es gab keine Diskussionen.

Tag 18: Donnerstag 14. August 1997 Disneyland

Der 2. Tag in Disneyland. Wir nehmen aber den Camper mit und fahren zuerst zu einer RV- Station. Hier gibt es eine Dumpstation und ich kann endlich den Schmutzwassertank restlos entleeren. Den Camper stellen wir anschließend auf dem Parkplatz des Parks ab. Heute wollen wir „Tommorowland“ besuchen. Spektakulär sind die Achterbahnen in Space Mountain. Mittags findet immer die Herkulesparade statt.

Herkulesparade

Nach der Parade haben unsere Kinder die Nase voll von Disneyland und wir fahren zurück zum Campground. Sofort verschwinden sie in den Pool. Abends wird mal wieder gegrillt

Tag 19: Freitag 15. August 1997 Hwy Nr.1

Nach den 2 anstrengenden Tagen in Disneyland stehen wir erst um 8 Uhr auf. Nach dem Frühstück fahren wir weiter auf der I- 5 North Richtung LA City. Wir biegen ab auf die I- 10 west Richtung Santa Monica. An Los Angeles vorbei sehen wir viele Wolkenkratzer, aber auch eine riesige Dunstglocke.

LA Downtown

Der Verkehr ist sehr dicht, 6 Spuren in jede Richtung. Neben der Autobahn ist ein riesiger Verladebahnhof für Rinder. Hier stehen bestimmt 20.000 Rinder in Gattern und warten auf ihren Weitertransport.

In Santa Monica geht die Interstate direkt über in den Highway Nr.1.

Hwy Nr.1

Der Hwy Nr.1 schlängelt sich an der Pazifikküste entlang und das Stück zwischen "Santa Monica" und San Francisco ist wegen seinen tollen Landschaften bekannt.

Hwy Nr.1

Diese Küste wollen wir Richtung Norden entlang fahren. Hinter Santa Monica wird die Straße von vielen Bäumen und Sträuchern wie z.B. Oleander gesäumt. An der Küste sind immer wieder kleine Sandstrände, kosten aber mindestens $6 Eintritt. Für einen kleinen Halt nur um die Füße mal ins Wasser zu strecken war uns das zu teuer. Wir fahren immer weiter, teilweise auch auf der I- 101 die den Hwy Nr. 1 immer wieder ersetzt.

Vorbei an „Malibu“ und „Santa Barbara“ kommen wir nachmittags nach „Pismo Beach“. Pismo Beach ist eine enge, überfüllte Küstenstadt. Es gefällt uns hier gar nicht, zumal die Campground zwar am Strand aber gleichzeitig in der Stadt liegen. Wir finden eine Telefonzelle und telefonieren einige Campgrounds ab. In „Oceano“ haben wir Glück. Wir müssen zwar noch einmal 5 Kilometer zurück fahren aber der „Pacific DunesRanch RV Park liegt schön ruhig außerhalb von Oceano. Da Wochenende ist reservieren wir uns auch schon telefonisch einen Stellplatz im "Luma Linda RV Park" in Watsonville südlich von San Jose. Am Abend gibt es wieder selbst gegrilltes vom Gemeinschaftsgrill

Tag 20: Samstag 16. August 1997 Monterey

Heute Nacht hat es geregnet. Es tröpfelt immer noch etwas, der Himmel ist wolkenverhangen und es sind angenehme 20 Grad

Nach dem Frühstück fahren wir in Prismo Beach zu der Outlet Mall, aber es ist nichts Interessantes dabei. Wir wollten jetzt eigentlich den Hwy Nr.1 direkt an der Küste entlang fahren. Leider ist die Straße ab „Hearst Castle“ bis Monterey wegen Bauarbeiten gesperrt. Mist – ausgerechnet die schönste Strecke gesperrt. Hearst Castle sparen wir uns. Erstens haben wir in Deutschland genug und schönere Schlösser, zweitens kostet nur die Benutzung der Straße am Schloss vorbei $24. Aber ein Bild haben wir wenigstens gemacht. Für Amerikaner ist das natürlich etwas ganz besonderes, Schlösser haben sie ja keine.

Hearst Castle

Also fahren wir über die I- 101North direkt nach Monterey. Unterwegs sehen wir rechts und links Gemüse- und Rinderfarmen.

neben der Streckeneben der Strecke2

Das Land hier ist sehr trocken und wird bewässert. Immer wieder sehen wir Förderanlagen für Grundwasser.

trockene LandschaftWasserpumpen

Mittags essen wir bei „Carl‘s Jr“, einer amerikanischen Burger Kette, Hamburger gegessen. Schmeckt wesentlich besser wie Mac Donald, ist aber leider in Deutschland nicht vertreten. Überhaupt gibt es jede Menge Fast Food Ketten die bei uns unbekannt sind.

Monterey“ – in Monterey gibt es das größte Aquarium der Welt. Der Eintritt kostet für 4 Personen $40, ist aber sein Geld wirklich wert.

Highlight ist ein rundes Aquarium über mehrere Stockwerke. Das Aquarium ist wie ein doppelwandiges Glas und die Besucher stehen im Glas.

Aquarium Monterey

Sehr interessant ist die Abteilung „Feeding a pet“. Hier können wir Seesterne und andere Weichtiere anfassen. Ist gar nicht so glitschig wie gedacht.

Streichelzoo

In Außen Becken tummeln sich Fischotter und Seerobben.

Gegen 18 Uhr fahren wir zum Luma Linda RV Park in Watsonville. Gestern hatte ich hier ja einen Stellplatz reserviert, anscheinend ist die Reservierung aber verloren gegangen. Zum Glück haben sie noch einen Stellplatz am Rand des Campground, der hat aber nur Stromanschluss.

Tag 21: Sonntag 17. August 1997 Del Valle Regional Park

Um 10:15 Uhr fahren wir weiter Richtung San Francisco. In Santa Cruz wollen wir uns den Hafen anschauen, haben aber keine Chance mit unserem großen Camper irgendwo einen Parkplatz zu finden. Dafür können wir aber jetzt wieder auf dem Hwy Nr.1 weiterfahren. Die Straße schlängelt sich an der Küste entlang. Es ist hier nicht so spektakulär wie weiter südlich, aber nett mit vielen kleinen Stränden.

Hwy Nr.1

In der Nähe von Davenport finden wir einen schönen Parkplatz und gehen zum Strand. Überall sind Pelikane und es ist toll wie sie immer wieder ins Meer stürzen um Fische zu fangen.

Pelikanbucht

PelikanePelikan

Das Wasser hat angenehme 23 Grad und so werden schnell die Schuhe ausgezogen und rein ins Nass. Allerdings kommen immer wieder überraschend Wellen von 2-3 Meter und eine erwischt mich richtig. Ich hatte mich hingehockt um eine Welle zu fotografieren und die Welle kam schneller als erwartet.

Welle1Welle2

Weiter geht es auf der „1“ vorbei an riesigen Redwoods nach „San Gregorio“. Hier biegen wir rechts ab auf den Hwy 84 east. Die Landschaft ist hügelig und überall kleine Farmen.

Hwy 84

Die Straße ist sehr steil und kurvenreich. Es begegnen und uns hunderte Motorräder. Da ja fast alle Straßen in den USA schnurgerade von A nach B gehen ist der HWY 84 eine beliebte Motorradstrecke. Bevor es wieder bergab nach „Redwood City“ geht kommen wir am „Skywood Trading Post & Deli“ vorbei. Diese Raststätte scheint ein beliebter Treffpunkt für Motorradfahrer zu sein wie die vielen Motorräder, meist Harleys, beweisen.

Motorradtreff

Interessant finden wir auch diese Briefkastenanlage entlang der Straße.

Briefkasten

Bei „East Palo Alto“ überqueren wir auf einer 5 Km langen Brücke die „San Francisco Bay“, fahren bei „Freemont“ auf die I- 880 North und dann auf der I- 580 East bis „Livermore“. 6 Meilen südlich von Livermore erreichen wir den „Del Valle RV Park“. Den Stellplatz hatte ich schon telefonisch reserviert. Der Campground liegt sehr schön unter Bäumen oberhalb des gleichnamigen Stausees. Die Stellplätze sind rings um einen grünen Platz angeordnet. Hier werden wir 2 Nächte bleiben, der Platz kostet pro Nacht $17.

Livermore1

Livermore2

Unterwegs hatten wir noch einmal Lebensmittel eingekauft und heute wird wieder gegrillt. In regelmäßigen Abständen fährt die Feuerwehr wegen der Trockenheit vorbei. Sie mahnt die Camper vorsichtig mit Feuer umzugehen da erhöhte Waldbrandgefahr herrscht.

Livermore3

Gegen 23 Uhr werden wir von Stimmen aufgeweckt. Draußen sind einige Camper mit Taschenlampen unterwegs. Sie beobachten ein größeres Rudel Rehe die anscheinend Nachts auf der grünen Wiese zwischen den RVs äsen.

Tag 22: 18. August 1997 Del Valle Regional Park

Heute Nacht musste ich wieder die Heizung einschalten, bei Tagesanbruch ist der Himmel blau und wolkenlos und es wird heute bestimmt wieder sehr heiß.

Nach dem Frühstück fahren wir zum Stausee. Wir mieten ein Boot ($36 halber Tag) mit Außenborder und kommen jetzt doch noch zu der Bootsfahrt die am Lake Powell nicht geklappt hat. In einer kleinen Bucht ankern wir und Manuel und ich werfen unsere Angeln aus. Bea und Caroline sonnen sich. Nach 2 Stunden und 3 kleinen Barschen fahren wir weiter. Manuel und Caroline dürfen abwechselnd das Boot steuern. Ich bleibe aber immer daneben sitzen da sie beide etwas Schwierigkeiten mit dem Einhalten der Richtung haben.

livermore4Livermore5

Am späten Nachmittag geben wir das Boot ab. In der Nähe ist eine Station der Parkranger. Hier gibt es allerlei Wissenswertes über die Fauna und Flora der Gegend. Besonders interessant ist ein Terrarium mit einer lebenden Klapperschlange. Man nennt sie hier auch die „Gentleman Snake“ weil sie erst rasselt und dann beißt. Für den Fall das sie gebissen hat soll man sich hinlegen und auf Hilfe warten. Erst nach 3 Stunden soll es kritisch werden. Na, auf das Vergnügen können wir gerne verzichten.

Auf dem Rückweg zum Campground lassen wir die Kinder an der Badebucht raus und wir fahren zum Stellplatz. Ohne die Kinder ist es einfacher schon mal alles einzupacken. Morgen müssen wir unseren RV abgeben.

Zum Abendessen gibt es Reste: 1 aufgetaute Forelle (ja auch einen Gefrierschrank hatten wir im Camper), 2 Koteletts, 4 Hamburger, Tomaten und Brot.

Wir hatten auch noch Grillkohle, die tollen Match- Lite, übrig. Zum Wegwerfen eigentlich zu schade. Manuel soll sie zu unserem Nachbarn bringen. Wenig später kommt eine ältere Frau zu uns und bedankt sich für die Grillis. Als sie erfährt dass wir aus Deutschland sind spricht sie auch deutsch. Sie ist schon 17 Mal in Deutschland gewesen und hat sich Deutsch selbst beigebracht. Wir unterhalten uns denglish, das heißt sie spricht deutsch und wir englisch. So haben beide Seiten noch etwas Übung in der jeweils anderen Sprache.

Nach diesem netten Erlebnis zum Abschluss unserer Reise fallen die Kinder todmüde ins Bett. Manuel hat Kopfschmerzen, wahrscheinlich die Sonne, und bekommt ein Kinder- Aspirin.

Tag 23: 19. August 1997 zurück nach SFA

Die letzte Nacht im Camper. Auch heute Nacht wurde es gegen Morgen sehr frisch und ich musste die Heizung einschalten.

08:15 Uhr – wir haben gefrühstückt und reinigen den Camper von innen. Da es hier sehr staubig war wollen wir ihn so nicht abgeben.

Zum letzten Mal starten wir unseren Camper und fahren über die I-580 West Richtung Dublin zur Vermietstation. Kurz vor der Ankunft fängt es fürchterlich an zu regnen. Von überall hört man Sirenen von Polizei und Feuerwehr. Es hatte im März zum letzten Mal hier geregnet und dadurch wurden die Straßen zu Rutschbahnen. Überall kracht es, wir haben Glück nicht in einen Unfall verwickelt zu werden. Das hätte noch gefehlt, auf den letzten Metern ein Unfall.

Die Rückgabe ging schnell vonstatten. Wir mussten noch $386 für die mehr gefahrenen Meilen nachzahlen. Insgesamt waren wir 3349 Meilen = 5389 Kilometer gefahren. Das sieht viel aus, ist aber in 3-4 Wochen ohne Probleme zu fahren. Der Verkehr fließt eigentlich immer in den USA (Ausnahme Großstädte) und man kommt deshalb sehr gut voran.

Das Shuttle von El Monte hat uns wieder nach San Francisco zum Best Western Hotel gebracht. Hier hatten wir auch die erste Nacht geschlafen. Das Zimmer war noch nicht bezugsfertig. Also die Koffer abgegeben und ab in die Stadt. Wir wollen mit der „Cable Car“ fahren. Riesige Menschenschlangen an den Haltestellen halten uns aber davon ab. Wir gehen in ein Woolworth Kaufhaus, kaufen T-Shirts für $4,99 und 5 Rauchmelder für $9,99. In Deutschland kostet ein Rauchmelder 70 DM. Danach gehen wir zurück zum Hotel. Unser Zimmer ist fertig.

Heute Abend wollen wir nach „Chinatown“. Auf dem Weg dahin fängt es an zu regnen. Wir kaufen in Chinatown sogar einen Regenschirm als es immer mehr regnet.

Chinatown1

Völlig durchnässt brechen wir unseren Besuch in Chinatown ab und gehen zurück zum Hotel, essen aber vorher noch eine leckere Pizza in der uns bekannten Pizzeria vom ersten Besuch in SFA.

Tag 24: 20. August 1997 San Francisco

Heute wollen wir in einem amerikanischen Coffee- Shop frühstücken. Nur eine Querstraße vom Hotel entfernt werden wir fündig und frühstücken echt amerikanisch mit Toast, Bacon, Eggs, Juice und Coffee ohne Ende.

Nach dem Frühstück wollen wir zu „Fisherman’s Wharf“. Heute nehmen wir aber die Cable Car egal wie lange es dauert. Nach 40 Minuten haben wir eine erwischt die noch Platz für uns 4 hatte. Die Kinder dürfen in den Wagon, ich musste mich außen an der Haltestange festhalten. Cable CarDie Cable Car ist ein interessantes Gefährt; es quietscht wie verrückt und der Fahrer/ Schaffner leistet Schwerstarbeit. Mit einer Art Zange klemmt er das Gefährt an ein laufendes Stahlseil und wird regelrecht mitgerissen. Zum Anhalten lässt er los und muss bremsen.

Oberhalb von Pier 45 in der Bay Street ist Endstation. Wir müssen einige Meter den Berg runter gehen und sehen als erstes die „Golden Gate Bridge“.

Golden gate

Etwas weiter rechts ist „Alcatraz“ und die „Oakland Bay Bridge“ zu sehen.

Alcatrazoakland Bay Bridge

Ein Stück weiter Richtung „Pier 39“ liegen 1 U- Boot und 1 Versorgungsschiff der US Marine. Beide sind außer Dienst und können besichtigt werden. Wir beschließen das U- Boot, die USS Pampanito aus dem 2. Weltkrieg, zu besichtigen. Am Eingang erhält man einen Rekorder mit Hörer, so bekommen wir alles auf Deutsch erklärt.

U-Boot1U-Boot2

U-Boot3U-Boot4

Langsam schlendern wir danach Richtung Pier 39.

Pier 39

Schon von weitem hört man die Seelöwen. Vor der Pier liegen hunderte Seelöwen auf Pontons im Hafenbecken. Es ist erstaunlich wie sich die großen Tiere aus dem Wasser auf die Pontons wuchten.

Seelöwen1Seelöwen2

Weiter geht es in das Getümmel am Pier 39. Überall gibt es Gaukler, Magier, Live- Bands, Fress- und Souvenierbuden.

Pier1Pier2

Pier3

Pier4

Bea isst eine Fischsuppe im Brötchen (nennt sich Clam Chowder), Manuel Hot Dogs, Caroline und ich Krabbencocktail.

Jetzt möchten wir auf den „Coit Tower“. Vom Coit Tower hat man den besten Blick über San Francisco.

Coit Tower1

Auf dem Weg dahin kommen wir an schönen Häusern vorbei. Die Straßen gehen ständig bergauf und bergab (ob die Handbremse an den Autos wohl immer hält?)

Straßen von San Francisco1Straßen von San Francisco2

Der Andrang am Coit Tower hält sich in Grenzen, abends soll es aber schlimm sein weil viele Touristen San Francisco by night sehen wollen. Hier einige Bilder von oben:

Lombart Street

Alcatraz

Golden gate

Russische Viertel

Bucht von SFA

Financial District

Downtown SFA

über den Dächern

Hafen SFA

Downtown SFA

Regierungsgebäude SFA

SFA

Gegen 18 Uhr fahren wir mit dem Stadtbus zurück ins Hotel. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben wollen wir nach China- Town. Der Himmel ist klar und es sieht nicht nach Regen aus. China Town ist sehr auf Tourismus getrimmt. Wir finden ein nettes Lokal und essen sehr gut zu Abend.

Chinatown 2

Um 22 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Ich möchte gern noch einmal die Golden Gate bei Nacht fotografieren, aber es sind zu viele Häuser davor und noch mal bis zum Hafen laufen möchte ich doch nicht.

Tag 25: 21. August 1997 Heimflug

09:00 Uhr gehen wir wieder zu einem Coffee Shop zum Frühstücken. Caroline isst heute Waffeln mit frischen Erdbeeren und Sahne. Gut gesättigt gehen wir zurück zum Hotel. Der „Bell man“ ruft uns ein großes Taxi weil wir 2 zusätzliche Reistaschen haben (damals hatte noch jeder 2 Gepäckstücke à 32 Kg als Freigepäck). Es ist wenig Verkehr und nach knapp 25 Minuten am Flughafen. Die Fahrt kostete $30. Check- in am Lufthansa Schalter ist schnell erledigt. Wir bummeln noch etwas durch den Flughafen, kaufen im Duty Free ein und rauchen eine letzte Zigarette vor dem Gebäude.

Rückflug

13:30 Uhr Boarding Gate 55. Auf der Bordkarte hat jeder Passagier eine Zone (1-6)stehen und danach werden die Wartenden aufgerufen. So gibt es keine Drängelei und das Flugzeug füllt sich von hinten nach vorn. Warum gibt es das eigentlich nicht bei uns?! Wir sitzen Reihe 26 Mitte in der Boeing 747, hier ist die Beinfreiheit besser wie an den Außenplätzen.

15:10 Uhr starten wir mit kleiner Verspätung. Es wird ein ruhiger Flug der uns über Calgary, Grönland, Island, England, Holland, Dortmund nach Frankfurt bringt. Unsere Flugzeit beträgt Dank der kürzeren Strecke nur 10 Stunden. Nachdem wir noch ein amerikanisches Frühstück bekommen haben, landen wir 17 Minuten früher. Wir hatten keine Nacht auf diesem Flug. Über Grönland ging die Sonne kurz unter und 45 Minuten später kam sie im Osten schon wieder hoch.

über den Wolken

30 Minuten nach der Landung sind unsere Koffer auf dem Gepäckband. Am Zoll will keiner die Koffer sehen. In der Ankunftshalle erwarten uns mein Bruder, mein Schwager und meine Schwägerin. Sie hält sogar ein selbstgemaltes Willkommensschild hoch. Nach etwa 1 Stunde Fahrzeit sind wir aus unserem 1. großen Abenteuerurlaub zurück. Geschafft, glücklich und voll von vielen Erlebnissen die man gar nicht alle erzählen bzw. aufschreiben kann.

Dieses Land mit den vielen unterschiedlichen Landschaften, die Freundlichkeit der Menschen und die Leichtigkeit sich in vielen Dingen sofort zurechtzufinden (außer "Stop" und "Vorfahrt achten" kennen die keine Verkehrsschilder) bestärkt uns darin möglichst bald wieder die USA zu bereisen. Ich habe für mich insgeheim den Wunsch alle 50 Staaten zu bereisen.

Kosten gesamt                     Deutsche Mark          = Euro

Flug nach SF inkl. Steuer

6.152,00 DEM

3.145,47 €

Hotel Hinreise

149,00 DEM

76,18 €

Hotel Rückreise

298,00 DEM

152,36 €

Camper 21 Tage

2.550,00 DEM

1.303,79 €

Campingausrüstung (100$)

202,00 DEM

103,28 €

Bettwäsche u.ä. (30$ p.P.)

241,00 DEM

123,22 €

Generator 

20,00 DEM

10,23 €

Meilenpaket 4 x 500 Meilen

792,00 DEM

404,94 €

zuviel gefahrene Meilen

811,00 DEM

414,66 €

Benzin

972,00 DEM

496,98 €

Campgrounds 20Tage

910,00 DEM

465,28 €

Lebensmittel

1.000,00 DEM

511,29 €

Eintritt

430,00 DEM

219,86 €

Unvorhergesehenes

1.000,00 DEM

511,29 €

Reiserücktritt/Reiseabbruch Versicherung

224,00 DEM

114,53 €

Versicherung Selbstbeteiligung VIP(250$)

506,00 DEM

258,71 €

Disneyland / Eintritt

450,00 DEM

230,08 €

Total

16.707,00 DEM

8.542,15 €

 

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http://de.wikipedia.org/wiki/Coit_Tower
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